Australia, East Coast

Am 15. April 2016 flog ich von Perth nach Sydney und überquerte dabei drei Zeitzonen, Australien ist schlicht riesig. Sydney gefällt mir sehr gut, sogar noch etwas besser als mein geliebtes Melbourne. Die Stadt verfügt über den üblichen CBD (Central Business District), welcher sich zwischen dem Darling Harbour bis hin zum berühmten Opera House beim Port Jackson (Sydney Harbour) erstreckt. Die CBDs in den grösseren Städten in Australien sehen sich alle ähnlich, wobei aber derjenige von Sydney deutlich mehr Grossstadt Flair versprüht, die Strassenschluchten sind gigantisch. Die Stadt wimmelt von Anzugsträgern, schliesslich ist Sydney das Handels- und Finanzzentrum in OZ. Mir gefiel besonders der Mix an Menschen, man sieht alle möglichen Hautfarben, praktisch jede Nation ist hier vertreten, was sich auch akustisch niederschlägt, nonstop hört man die verschiedensten Sprachen dieser Erde, gefällt mir. Dank meiner Mutter konnte ich bei Chris, ein Australier wie im Bilderbuch, in seiner Wohnung im CBD wohnen. Chris ist Opalhändler, und er war früher regelmässig bei meiner Mutter zu Gast während der Uhren und Schmuck Messe in Basel, international als Baselworld bekannt. Dank Chris lernte ich Australien und deren Bewohner besser kennen und verstehen, bis anhin hatte ich nämlich hauptsächlich mit anderen Reisenden Kontakt, Aussies trifft man nun halt mal nicht in Hostels, lediglich bei meinen verschiedenen Weintouren hatte es immer einige Australier dabei. Aussies sehen sich selbst als eine Art “Rebellen”, da sie eine lange und traditionsreiche Vergangenheit / Geschichte missen, fehlt ihnen bei bestimmten, bei uns Europäern angeborenen Verhaltensweisen das Verständnis dafür. Wieso soll man beispielsweise warten, bis die erste Person seinen Teller aus der shared plate geschöpft hat, wenn es genügend Platz hat, dass zwei oder drei Personen dies gleichzeitig machen können? Ist jetzt nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe, ihr versteht was ich zu erklären versuche: die Aussies versuchen vieles unkompliziert und losgelöst von jeglichen Konventionen zu erledigen, why complicated when you can do it simple?

CBD view from Harbour Bridge Iconic Sydney Harbour Bridge and Opera House Sydney Tower Eye, it rained hard Bondi BeachSydney by night

Auf dem Sydney Tower Eye lernte ich Thomas aus Deutschland kennen, zusammen besuchten wir gleichentags den berühmten Hausstrand von Sydney, Bondi Beach. Ganz nett, aber ziemlich überlaufen, voll die Fleischschau. Thomas und ich unternahmen am nächsten Tag einen Ausflug nach Katoomba zu den Blue Mountains, die riesige Schlucht ist echt beeindruckend. Leider erlagen wir dem agressiven Marketing und kauften uns Tickets für das ober-super-saumässig touristische Scenic World, eine Art Phantasialand für (chinesische) Touristen, fürchterlich. Für mich als Snowboard fahrender Schweizer sind die drei Seilbahnen einfach nur niedlich, viel zu kurz und langweilig. Die Chinesen fanden’s aber super, was sich in lauten Jauchzern äusserte; immerhin fanden wir es köstlich den ausflippenden Asiaten zuzuschauen 🙂 Ein weiterer Tagesausflug führte uns zwei Busstunden in den Norden von Sydney, nach Palm Beach, wo uns ein wunderbarer Strand erwartete, viel relaxter und friedlicher als Manly und Bondi Beach.

Blue Mountains Palm Beach

Nach neun Tagen im tollen Sydney flog ich am 23. April 2016 nach Brisbane. Dort konnte ich vier Tage bei Stacey und John wohnen, die beiden lernte ich letzten Dezember in der Halong Bay in Vietnam kennen. Die beiden waren voll hilfsbereit und hatten Spass daran mit mir diverse Ausflüge zu unternehmen. Mit John erkundete ich Brisbane mit dem Fahrrad, zusammen mit Staceys Mutter gingen wir auf einem Biomarkt frisches Gemüse einkaufen und zu dritt verbrachten wir den Anzac Day am 25. April 2016 im Lamington National Park, wo wir in den fabelhaften Green Mountains wanderten. Brizzy ist toll, angenehmes Klima, nicht zu gross, nicht zu klein, just right.

Cycling in Brisbane Hiking in the Green Mountains

Als nächstes fuhr ich mit dem Greyhound Bus nach Rainbow Beach, von wo aus ich eine 2 days 1 night Tour nach Fraser Island buchte. Fraser Island, die grösste Sandinsel der Welt, begeisterte mich, landschaftlich sehr eindrücklich und ich war mit tollen Leuten unterwegs; ich freundete mich schnell mit einem Australier, einem Pakistani und einem Engländer an. Ich dachte immer, Fraser Island ist ein riesiger Sandhaufen, aber stattdessen erwartete uns dichter Regenwald mit kleinen Seen voller frischem Regenwasser, echt schön. Im Eli Creek, ein kleiner Fluss, liessen wir uns auf Autoschläuchen gemütlich Richtung Meer treiben, und das Wasser war von so guter Qualität, dass wir gleichzeitig daraus tranken!

Sunrise on Fraser Island Eli Creek on Fraser Island

Nach Fraser Island fuhr ich zurück nach Brisbane, von wo aus ich am 30. April 2016 direkt nach Cairns flog. Cairns ist klein, tropisch und umgeben von Hügeln voller Regenwald, schon toll wie abwechslungsreich die Landschaft in OZ ist, von absoluter Trockenheit bis zu immergrünen Regenwald bietet dieses Land einfach alles. Im Hostel erfuhr ich dass die schönsten Tagestouren zum Great Barrier Reef von Port Douglas aus starten, also habe ich am nächsten Tag den Bus bestiegen und mich im schönen und erstaunlich sauberen Hostel “Backpackers United” in Port Douglas einquartiert. Die Tagestour mit Calypso zum Outer Reef war sehr eindrücklich, ich hatte viele Geschichten über Coral Bleaching gehört, aber die drei von unserem Boot angesteuerten Riffe waren absolut gesund und in einem traumhaften Zustand, diese Farben und Formen, wow, schlicht atemberaubend.

Outer Great Barrier Reef

Natürlich ist mir bewusst, dass ich die Ostküste Australiens ziemlich schnell “abgearbeitet” habe, ich habe viele schöne Plätze links liegen lassen. Aber hey, nach über zwei Monaten in Australien habe ich mehr gesehen als der durchschnittliche Aussie, und so habe ich bei meinem nächsten Besuch in Down Under noch einiges zu tun 🙂

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