Freitag, 10. April 2015
Antalya verfügt über eine sehr schöne Altstadt, in der praktisch alle Verkäufer und Angestellten die deutsche Sprache beherrschen. Es ist beinahe erschreckend, wie viele der hier beschäftigten Türken in Deutschland und in der Schweiz gearbeitet und gelebt haben. Der mitdenkende Besucher begreift also schnell, welche Nationalität(en) den Grossteil der hier residierenden Gäste ausmacht (neben den Russen).
Wie schon geschrieben, die Altstadt von Antalya ist wirklich sehr hübsch, die auf Touristen ausgerichteten Verkaufslokalitäten (Kleider, Schmuck, Kunst, unnütze Souvenirs und mehr) fügen sich gut in die alten Gemäuer und Gassen ein, hier stimmt das Gesamtbild. Am Abend verschwinden die Touristenmassen in den Hotelbunkern an den Stränden, die Altstadt gehört dann den wenigen – zumindest jetzt in der Offseason – Touristen, die kein Pauschalarrangement gebucht haben und in den kleinen Pensionen übernachten: ein paar Deutsche, mehrere Asiaten (ich kann deren Herkunft noch nicht so gut unterscheiden) und ich. Trotz Freitag Abend ist das Nightlife inexistent; die geöffneten Bars und Clubs sind bis auf ein paar Seelen leer und die “Schlepper” ungewohnt freundlich und zu einem längeren Schwätzchen bereit. Ausserhalb der Altstadt gibt es nicht wirklich viel Sehenswertes, Shopping, Restaurants und ein Basar, alles ähnlich wie in Istanbul, nur mit viel weniger Dreck, ohne syrischen Strassenkinder * und weniger Verkehrschaos.
Nach einem Nachmittag und einem Abend rumschlendern habe ich diese Stadt aber gesehen, zudem weht ein wirklich fieser Wind, es ist trotz schönem Wetter sau kalt. Morgen Samstag geht’s also weiter nach Olympus, das mir heute morgen beim Frühstück ein deutsches Pärchen (mit vier Kindern, alles Jungs!) empfohlen haben. Emre hat mir ebenfalls bereits einen Aufenthalt in den Tree Houses dort nahegelegt.
* Syrische Flüchtlinge sieht man in Istanbul leider ziemlich viele, meist Kindergangs (ca. 6 – 11 jährige in Gruppen von ca. 10 Kindern), die an Rotlichtern oder im Stau an die Fenster der Autos klopfen oder diese putzen und betteln, sowie viele junge Mütter mit kleinen Kindern im Arm, die am Strassenrand hocken und betteln. Am liebsten möchte man allen etwas Geld geben und helfen. Schlimme Sache.