Ardebil

Am Donnerstag 30. April 2014 verliess ich Tehran mit dem Bus Richtung Qazvin wo ich 2 Nächte in einem einfachen aber günstigen Guesthouse (Shared Bathroom, big bed, 600’000 IRR) übernachtete. Qazvin selber bietet einige hübsche Sehenswürdigkeiten, aber die meisten Touristen kommen hierher, um eine Tagestour ins Alamut Tal zu unternehmen. In der Alamut Festung hausten zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert die berühmten Assassinen, welche niemals von den Seldschuken bezwungen wurden und den Mongolen nach deren erfolgreichen Eroberungszügen noch jahrelang von ihren Bergfestungen aus Widerstand leisteten. Einigen von euch werten Lesern mögen diese Assassinen dank der Game Serie “Assassin’s Creed” bekannt sein.

Nächste Station war Rasht, wohin ich am 02.05.2015 mit einem Sammeltaxi fuhr. Savari-Sammeltaxis warten immer bis 4 Gäste zugegen sind, dann wird abgefahren. Diese Art zu Reisen ist sehr schnell und kostet nicht viel mehr als eine Busfahrt. Der Beifahrersitz ist normalerweise für eine Frau reserviert, sonst darf der erste männliche Passagier dort Platz nehmen. Die junge Dame auf dieser Fahrt schloss ihr Handy an die Stereoanlage und spielte während der zweistündigen Fahrt nonstop iranische Musik, super Sache, so kam ich in den Genuss von iranischem Hip Hop, Metall, Boygroup-ähnlichem Schmalz und traditioneller Musik. In Rasht angekommen begab ich mich gleich auf eine vierstündige Tour nach Masuleh, ein kleines Gebirgsdorf im Elburz Gebirge auf ca. 1’100 m Höhe. Das Dorf besteht auf Lehmziegelhäusern, welche terrassenförmig am Gebirgshang gebaut wurden, und die Flachdächer der Häuser dienen der jeweils darüber liegenden Häuserebene als Gehweg und Balkon. Das Dorf ist zwar mega touristisch – iranische Touristen lieben es, sich in traditioneller Kleidung vor einem kitschigen Hintergrund fotografieren zu lassen – aber trotzdem sehr idyllisch, hat mir nicht zuletzt wegen dem super leckeren Gebäck gut gefallen; sie nennen die frittierten Dinger mit Zimtfüllung für mein Sprachverständnis allerdings unglücklicherweise “kaka”…

03.05.2015, endlich ans Kaspische Meer! In Bandar Anzali habe ich den Strand besucht, die Badehose im Rucksack, aber da kein einziger Iraner im Wasser war, beliess ich es dabei, meine Füsse hinein zu tauchen, obschon ich schon gerne sagen können möchte: “ich war im Kaspischen Meer baden, nämlich”. Ich unternahm noch eine einstündige Tour in die Mordab-Lagune, berühmt für die schönen Seerosen und den kaspischen Lotus, die aber leider erst Ende Juni blühen. So war die Fahrt nicht allzu berauschend, leider liegt – trotz Naturschutzzone – einiges an Plastikmüll rum, wie eigentlich überall, scheiss Plastik. Ich sah aber einige Seeschlangen, verschiedenste Vögel, einen Frosch und einen schwimmenden Hund, der eine tote Ente in der Schnauze hatte: ein wildernder wilder Hund! Selbst der Kapitän fand das spektakulär, zumindest schloss ich das aus seinem aufgeregt klingendem Gerede.

Am Montag 04.05.2015, fuhr ich wieder mit Sammeltaxis weiter über Astara, eine wie einst Berlin geteilte Stadt an der Grenze zu Aserbaidschan, nach Ardebil, berühmt für das zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Sheik-Safi-Heiligtum, welches eines der Highlights meiner bisherigen Iran Reise ist, sehr imposant und eindrücklich.

Alamut Castle near Gazor Khan, home of Assassins Iranians love to picknick in Alamut Valley Inside Imamzadeh Peighambariye in Qazvin Masuleh Fish market in Bandar Anzali Mordab Lagune Mausoleum Tower of Sheikh-Safi al-Din Chini Khaneh (Porzellanhaus) at Sheik-Safi Mausoleum

1 thought on “Ardebil

  1. Caro Michi,
    SUPER & MERCI – wirklich spannend und interessant sind deine Erlebnisse, die ich gerne verfolge. Weiterhin alles Gute und bitte TAKE CARE.
    Meine zwei Nippon-Wochen waren auch schön und bereichernd, Japan ist einfach “anders”, mehr dann mal per Skype oder Mail.
    Hier am URW46 ist alles ok, deine Post etc. wird speditiv erledigt! LLG, Pa

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