Göreme

Am 20. April 2015 nahm ich nach zwei Nächten in Egirdir, eine kleine Stadt am Egirdir Gölü (See), den Nachtbus nach Göreme in Kappadokien. Abfahrt um 20.45, Ankunft um 04.00 Uhr morgens. Da die Wetterprognosen den Montag 21. April 2015 als sonnigsten Tag in der Woche anpriesen, ging ich direkt zum Büro von Cappadocia Voyager Balloons; Göreme ist sehr klein, so konnte ich ohne Probleme zu Fuss hin, obschon der einzige Mensch, den ich um diese Uhrzeit sah und am Busbahnhof in seinem Tourist Office hockte, mich für 10 TL hinfahren wollte. Nach Tee, Kaffee und noch mehr Tee wurden ab ca. 05.30 Uhr die anderen Touris mit Schuttlebussen herangekarrt. Das Wetter war dann leider alles andere als gut: graue, düstere Wolken und leichter Regen. Da ich sowieso völlig übermüdet war, verzichtete ich selber auf den Flug und wurde netterweise ins Star Cave Hotel gefahren, welches mir von Muslum in Egirdir empfohlen worden war.

Apropos Ballonfahrt: die ganze Zeit in der ich in Göreme war (21. – 25.04.2015) war das Wetter leider sehr bescheiden, zudem wurde es immer kälter, am 23.04.2015 war es so verdammt kalt, dass ich fast den ganzen Tag im Bett lag, mein Buch fertig las (Der talentierte Mr. Ripley), nur kurz raus ging um was zu futtern und am Abend das örtliche Hamam besuchte, was absolut entspannend und wärmend war. Zurück zum Wetter: also, ich bin am 22. und 24.04.2015 jeweils um 04.30 aufgestanden, ins Balloon Center gefahren und dort nach jeweils 2 Stunden warten wieder ins Hotel zurückgefahren worden, da die Flüge wegen dem schlechten Wetter und zuviel Wind alle abgesagt worden sind. Damn, die “once in a lifetime experience” konnte ich leider nicht erleben, jä nu, shit happens, und so habe ich EUR 160.- gespart (sing: always look on the bright side of life).

Sonst bin ich in Kappadokien sehr viel gewandert, durch das Schwertertal (Kiliclar Vadisi), Rose Valley (Güllüdere), Red Valley (Kizilcukur), Pigeon Valley (Güvercinlik Vadisi) und natürlich durch das Liebestal (Bagli Dere) mit seinen riesigen phallic natural structures, auch Riesenpenisse genannt, wirklich echt sehenswert, und alle Besucher lächeln irgendwie leicht entrückt…

Am Freitag 24. April 2015 habe ich noch eine der omnipräsent beworbenen Tagestouren gebucht, die Green Tour. War echt toll, und ich habe nette Menschen aus aller Welt kennengelernt. Wir besuchten unter anderem die unterirdische Stadt Derinkuyu, wanderten knapp 4 Kilometer in der Ilhara Schlucht und besuchten das Selima Kloster, dessen Umgebung angeblich als Star Wars Kulisse diente!

Kappadokien fand ich super, kann ich allen schwer empfehlen. Zusammen mit Kas meine persönlichen Highlights in der Türkei.

Am 25. April hatte ich zuerst einen Flug von Kayseri nach Istanbul und einen Weiteren von Istanbul nach Tehran, Iran.

Göreme Me, myself and I - happy Rose Valley Rose Valley Me and five giant dicks in Love Valley  :-) Uchisar Castle

Egirdir

Letzten Samstag (18.04.2015) wollte ich ursprünglich von Pamukkale direkt nach Konya fahren (über 6 Stunden Busfahrt), habe mich dann aber während der Fahrt spontan dazu entschieden, in Egirdir auszusteigen. Diesen Ort haben mir Aschi und Monika empfohlen, zwei Backpacker aus der Schweiz (Umgebung Bern), die ich einige Tage zuvor während der Busfahrt von Antalya nach Olympos kennengelernt habe. Die beiden hatte ich später per Zufall nochmals in Kas getroffen, wo wir zusammen einen schönen Abend mit interessanten Gesprächen verbracht haben, sie waren bereits zweimal im Iran!

Egirdir scheint bei Backpackern aus aller Welt beliebt zu sein (ist sehr wahrscheinlich im Lonely Planet aufgeführt), ich habe Kanadier, US Amerikaner und Neuseeländer in Charly’s Pension kennengelernt. Ibrahim und Muslum, die hier den Laden führen, sind beide mega nett und extrem hilfsbereit. Am ersten Abend war eine Gruppe von pensionierten Belgiern auf Wanderreise für eine Nacht hier, die waren alle super gut drauf und verbreiteten während dem Abendessen eine witzige und amüsante Stimmung.

Am Sonntag 19.04.2015 bin ich mit den US Amerikanern Ryan und Kristen wandern gegangen, zuerst beim Kovada See und dann weiter in den Candir Canyon. Little Ibrahim (es gibt zwei Ibrahims in der Pension, und der eine trägt zwecks Unterscheidung den Beinamen Little) war dabei unser Fahrer, die Tagestour war echt ein gelungenes Erlebnis, wir haben super leckeren frischen Fisch zu Mittag gegessen und sind im Canyon kurz ins eiskalte Wasser gesprungen. Die beiden sind übrigens seit November 2014 unterwegs und wissen noch nicht genau, wann sie zurück in die USA gehen; die ersten Lanzeitreisenden, die ich bis jetzt kennengelernt habe.

Catering in the Bus Swimming in Candir Canyon with Ryan Ryan in Candir Canyon Kristen, Ryan and me enjoying fresh fish

Pamukkale

Freitag, 17. April 2015

Nach fünf Nächten im super tollen Kas nahm ich morgens um 08.00 Uhr den Bus nach Pamukkale, bzw. zuerst den Bus nach Fethiye (knapp drei Stunden), wo ich den direkten Bus nach Pamukkale leider knapp verpasst habe. Aber die Türken an den Busbahnhöfen (Otogar) sind super nett und hilfsbereit, so konnte ich nach nur 15 Minuten Aufenthalt einen anderen Bus besteigen, der mich nach Cavdir fuhr, wo ein weiterer Bus extra auf mich wartete (der Fahrer hat mich telefonisch angekündigt), der mich dann direkt nach Pamukkale fuhr (nochmals drei Stunden Fahrtzeit).

Der Fahrer von Fethiye – ein rothaariger Türke – war ja sowas von ober mühsam! Der liebt seine Autohupe über alles, man ey, der Typ hupte während der 1.5-stündigen Fahrt praktisch ununterbrochen, sei es, um potentielle Fahrgäste am Strassenrand zu akquirieren, um Hunde, Ziegen und Schafe zu vertreiben, um Bekannte zu grüssen, um andere Busfahrer zu grüssen, um andere Verkehrsteilnehmer zu grüssen / verscheuchen / warnen und aus vielen weiteren, mir nicht erkennbaren Gründen. Meine Güte, das war vielleicht nervig! Sogar andere Türken auf der Strasse haben den Typ immer wieder mal schräg angeschaut…

Nachdem ich eine akzeptable Unterkunft bei Mustafa gefunden hatte, besuchte ich die berühmten und zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Kalkterrassen und die antike Stadt Hierapolis. Von den Kalkterrassen war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht: ich hatte aufgrund der traumhaften Bilder im Internet schlicht zu hohe Erwartungen. Die Touristen dürfen nämlich nicht mehr einfach so in den Pools rumplantschen und -klettern, wie das die Bilder suggerieren. Gut, das ist sicher sinnvoll um diese aussergewöhnlichen Felsformationen zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten, aber die tollen Werbebilder hinterlassen einen schalen Beigeschmack, wenn man dann dort ist und nur in künstlichen Betonbecken (!) baden darf. Man muss übrigens Barfuss auf dem weissen Gestein rumlaufen, was bei einigen (weiblichen) Touristen auf Unverständnis stiess. Trotz irreführender Werbung ist diese weisse Landschaft einmalig und allemal einen Besuch wert.

Die Ruinen von Hierapolis hingegen haben mich echt positiv überrascht und sind – solange man mit altem Gemäuer etwas anfangen kann – absolut sehenswert, vor allem das gut erhaltene und riesige Theater. Für den Wucherpreis von 32.- TL nahm ich noch ein Bad im “Antique Pool”, eine hübsch gestaltete Thermalquelle mit antiken Säulen aus Marmor im Wasser.

Kalkbecken in Pamukkale Artificial pools for tourists Antique pool Hierapolis Hierapolis

Kastellorizo

Mittwoch, 15. April 2015

Morgens um halb zehn mit der Fähre von Kas nach Kastellorizo, Preis 75.- TL. Die Insel gehört zu Griechenland und liegt ca. 4 Kilometer vor der türkischen Küste. Gleich nach Ankunft habe ich die Australier Diane, Brian und Ian kennengelernt, und mit ihnen eine Tour zur Blue Cave gebucht, eine eindrückliche Höhle, die nur mit einem kleinen Boot erreichbar ist, da der Eingang nur knapp einen Meter über die Wasseroberfläche reicht. Wir mussten uns beim Hineinfahren im Boot flach hinlegen, und unser Kapitän musste den richtigen Moment erwischen, damit die Wellen das Boot nicht gegen den Fels schlugen! Im Innern beeindruckt das durch die einfallenden Sonnenstrahlen blau leuchtende Meerwasser, echt top. Die Ausfahrt aus der Höhle war dann nochmals sehr nervenaufreibend, da der Wellenschlag leicht zugenommen hatte und unser Kapitän sehr lange auf den richtigen Moment warten musste.

Danach haben wir zu viert die lange, wirklich lange Treppe auf den Hügel gleich hinter dem Dorf bestiegen und die Aussicht auf das Dorf und die türkische Küste genossen. Die Kirche auf dem Hügel – St. George of the Mountain – war aber eine Enttäuschung, nur eine grosse Baustelle und rumliegender Müll.

Nach dem Abstieg liessen wir uns die verschiedensten kulinarischen Köstlichkeiten aus Griechenland schmecken und tranken eine beachtliche Menge Alkohol, unsere Gespräche wurden immer lauter und ausgelassener 🙂 Unsere gute Stimmung lockte noch weitere Australier an, Marcia und ihre Tochter Virginia, welche sich gleich unserer lustigen Runde angeschlossen haben.

Die Preise sind im Vergleich zur Türkei aber eine Frechheit, und die Griechen wollen partout keine türkische Lira als Zahlungsmittel entgegennehmen, ausschliesslich EUR. Wir sollten bei der einzigen Bank im Dorf Geld wechseln, welche natürlich den ganzen Tag geschlossen hatte… zum Glück gab es noch einen Bankomaten.

Ein toller Tag und ein weiteres Land auf meiner Reise!

On the way to the Blue Cave Blue Cave Kastellorizo Michi, the Aussies and the greek restaurant owner

From Olympos to Kas

Am Samstag 11. April bin ich von Antalya mit dem Bus nach Olympos gefahren, wo ich eine Nacht im Bayrams Treehouse Pension verbrachte. Olympos liegt in einem kleinen und engen Tal, das am östlichen Ende ins Meer mündet, und dazwischen liegt eine alte Ruinenstadt, Necropolis. Hier habe ich Deniz und Romea kennengelernt, zwei super nette und lustige Schweizerinnen auf einem Kurztrip durch die Südtürkei. Zusammen haben wir einen Aussichtspunkt erklommen und die Ruinen erforscht, es ist alles sehr rudimentär angeschrieben und man muss den Weg zu den einzelnen Highlights (zB die Grabstätte von Antimacho) durch das Dickicht und über einen Bach selber suchen. Nach dem Abendessen im Gemeinschaftsraum haben wir noch für 25.- TL die Chimaera Flames Tour gemacht; aus dem Boden austretendes, brennendes Gas, die ewigen Feuer der Chimäre. Mit dem unglaublich intensiv leuchtenden Sternenhimmel ein absolut lohnenswerter Besuch, trotz anstrengendem Aufstieg!

Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus weiter nach Kas, wo ich jetzt gerade auf dem Balkon sitze und diesen Artikel schreibe. Kas ist ein kleines Dorf direkt an der Küste, mit Blick auf die griechische Insel Meis. Diese Insel scheint bei den Tagestouristen, die von Kas aus die Insel besuchen, beliebt zu sein, um sich mit günstigem Schnaps einzudecken… auf jeden Fall hatten restlos alle zurückkommenden Touristen, die ich vorgestern beobachten konnte, eine oder mehrer Flaschen Schnaps (Raki) dabei.
Gestern hatte ich für 40.- TL einen Scooter gemietet und bin damit zuerst nach Osten gefahren, um die versunkene Stadt von Kekova zu besichtigen. In Ücagiz buchte ich Kapitän Mehmet mit seinem kleinen Schiff, welcher trotz Zusicherung des netten Vermittlers, er könne English, kein Wort English konnte, aber wir verstanden uns auch so. Wir legten beim nur mit dem Boot oder zu Fuss erreichbaren Dörfchen Kaleköy (auch bekannt als Simena) einen Stop ein, wo ich die Burg bestieg und einen atemberaubenden Ausblick auf die Bucht geniessen konnte, echt traumhaft, must see! Danach bin ich in in einer kleinen Bucht noch kurz ins kalte Wasser gesprungen und das erste Mal auf meiner Reise im Meer geschwommen.
Nach diesem tollen Erlebnis bin ca. 40 km nach nach Westen gefahren, um die Reste von Xanthos zu besichtigen, sowie die alte Tempelanlage von Letoon. Danach weiter nach Patara, wo gut erhaltene Ruinen in einer schönen Landschaft zum Meer hin besichtigt werden können. Patara hat mir von den den drei antiken Stätten am besten gefallen, nicht zuletzt wegen dem schönen Sandstrand.

Heute Dienstag mach ich nicht viel, Wäsche waschen, Blog schreiben, Fotos sortieren und nachher will ich das erste mal zu einem Berber Kuaför, um meine Harre auf dem Kopf und im Gesicht wieder etwas in Form zu bringen 🙂

Olympos

Arachnophobia anyone?

Romea, Deniz and me

Marshmallow Time at Chimaera Flames

My balcony at AY Pansion in Kas with a view to Greek Island of Meis

My hot ride

Turtle Xing

Kekova

waiting for the fish

Patara

Antalya

Freitag, 10. April 2015

Antalya verfügt über eine sehr schöne Altstadt, in der praktisch alle Verkäufer und Angestellten die deutsche Sprache beherrschen. Es ist beinahe erschreckend, wie viele der hier beschäftigten Türken in Deutschland und in der Schweiz gearbeitet und gelebt haben. Der mitdenkende Besucher begreift also schnell, welche Nationalität(en) den Grossteil der hier residierenden Gäste ausmacht (neben den Russen).

Wie schon geschrieben, die Altstadt von Antalya ist wirklich sehr hübsch, die auf Touristen ausgerichteten Verkaufslokalitäten (Kleider, Schmuck, Kunst, unnütze Souvenirs und mehr) fügen sich gut in die alten Gemäuer und Gassen ein, hier stimmt das Gesamtbild. Am Abend verschwinden die Touristenmassen in den Hotelbunkern an den Stränden, die Altstadt gehört dann den wenigen – zumindest jetzt in der Offseason – Touristen, die kein Pauschalarrangement gebucht haben und in den kleinen Pensionen übernachten: ein paar Deutsche, mehrere Asiaten (ich kann deren Herkunft noch nicht so gut unterscheiden) und ich. Trotz Freitag Abend ist das Nightlife inexistent; die geöffneten Bars und Clubs sind bis auf ein paar Seelen leer und die “Schlepper” ungewohnt freundlich und zu einem längeren Schwätzchen bereit. Ausserhalb der Altstadt gibt es nicht wirklich viel Sehenswertes, Shopping, Restaurants und ein Basar, alles ähnlich wie in Istanbul, nur mit viel weniger Dreck, ohne syrischen Strassenkinder * und weniger Verkehrschaos.

Nach einem Nachmittag und einem Abend rumschlendern habe ich diese Stadt aber gesehen, zudem weht ein wirklich fieser Wind, es ist trotz schönem Wetter sau kalt. Morgen Samstag geht’s also weiter nach Olympus, das mir heute morgen beim Frühstück ein deutsches Pärchen (mit vier Kindern, alles Jungs!) empfohlen haben. Emre hat mir ebenfalls bereits einen Aufenthalt in den Tree Houses dort nahegelegt.

 

* Syrische Flüchtlinge sieht man in Istanbul leider ziemlich viele, meist Kindergangs (ca. 6 – 11 jährige in Gruppen von ca. 10 Kindern), die an Rotlichtern oder im Stau an die Fenster der Autos klopfen oder diese putzen und betteln, sowie viele junge Mütter mit kleinen Kindern im Arm, die am Strassenrand hocken und betteln. Am liebsten möchte man allen etwas Geld geben und helfen. Schlimme Sache.

View from Özmen Pension terrace

Karaalioglu Park

Antalya Harbour

Istanbul, part II

So, heute 14. April ist Blog schreiben, Fotos sortieren und Wäsche machen angesagt.

Die letzten Tage in Istanbul habe ich – trotz Kälte und viel Regen – genossen und noch viel gesehen und erlebt. In Sultanahmet besuchte ich unter anderem die Hagia Sophia, diese ehemalige Kirche resp. Moschee resp. heutiges Museum ist mega imposant, vor allem wenn man bedenkt, dass dieses Monument um die 1’500 Jahre alt ist: Fertigstellung im Jahre 537!
Den Topkapi Palast fand ich jetzt nicht so prickelnd, was aber auch auf die weit über tausend Touristen zurückzuführen ist, die einer Heuschreckenplage gleich über die Palastanlage hergefallen sind. Für die Schatzkammer bin ich knapp 40 Minuten angestanden, und ich persönlich finde, der Löffelmacher Diamant (Kasikci Elmasi) und der Topkapi-Dolch (Hançer) lohnen sich für diesen Zeitaufwand nicht. Immerhin habe ich beim Anstehen ein nettes Pärchen, Alain und Maren(?), aus Zürich kennengelernt und mit ihnen im Anschluss an die lahme Schatzkammer einen Kaffee getrunken. Die Waffenkammer mit den reich verzierten Rüstungen, Schwertern, alten Gewehren etc. hingegen hat mir gefallen, die Ausstellungsstücke dort sind auch schön präsentiert und beleuchtet. Das Harem konnte ich dann leider nicht mehr besuchen, es hatte schlicht zu viele Touristen.
Die Cisterna Basilica, ein gewaltiger unterirdischer Wasserspeicher, ist eindrücklich und versprüht dank klassischer Musik im Hintergrund ein mystisches Ambiente.

Ich besuchte noch mein zweites Hamam, das Cemberlitas Hamam. Ich fand den Service (Kese-köpük = Body Scrub & Bubble Wash) viel besser und professioneller als bei meinem ersten Besuch. Ich wurde von einem älteren, grauhaarigen und stämmigen Türken dran genommen, tat echt gut! Ich bemerkte aber, dass wir Touris mit einem Sissy Kese Handschuh geschrubbt werden, aus grober Baumwolle, während die einheimischen Besucher einen richtig fiesen, Schmirgelpapier ähnlichen Handschuh zu spüren bekommen. Nachdem ich einen solchen real one Handschuh anfasste, war ich aber doch erleichtert, dass meine zarte westeuropäische Haut davon verschont wurde und ich nicht darauf bestand, wie ein Türke behandelt zu werden.

Am Sonntag Abend bin ich bei Emre in seiner Wohnung übrigens noch in einen Werbespot für Efes Bier gestolpert! Er hatte mich ja auf ein Bier eingeladen, aber in der Wohnung waren bereits über 20 Leute, einige davon mit Kamera Equipment beschäftigt und einer platzierte eben ein Mikrofon auf dem Küchenschrank. Ich wurde dann herzlich empfangen und über den geplanten Dreh informiert: WG Party mit lockerer Stimmung und jeder mit einer Dose Efes Xtra Shot (9%) in der Hand. Nun ja, Biertrinken muss mir keiner erklären, ich bin gar ein Gross-Meister in dieser Disziplin, und so war ich sofort als Statist akzeptiert 🙂 Bin gespannt, ob ich dann im fertigen Internet Werbefilmchen zu sehen bin… sobald ich den Link erhalten habe, werde ich diesen hier posten.

Am Donnerstag bin ich den ganzen Tag mit Irem – kennengelernt beim Werbespot – kreuz und quer durch Istanbul gefahren, sie konnte mir noch einige tolle Sachen zeigen, die ich sonst nicht gefunden hätte, wie z.B. ein gemütliches und feines Restaurant am Bosporus, das Emirgan Sütis und ein gemütliches Kaffee mit toller Aussicht auf das Goldene Horn. Am Abend waren wir bei Özlem eingeladen, eine gute Freundin von Irem, welche soeben ihr Schengen Visum erhalten hatte, und wir diese erfreuliche Nachricht mit einem feinen Lahmacun Essen feierten. Bis anhin der tollste Tag meiner Reise, da ich nur mit Einheimischen unterwegs war und in interessanten Gesprächen viel über Istanbul und die Türkei erfahren konnte.

Am Freitag Morgen bin dann mit Pegasus Airlines weiter nach Antalya geflogen, weitere Infos folgen.

Efes Xtra Shot Party

Basilica Cistern

Dinner at Ehlitat Lokantasi

just add some colour

Hagia Sophia

Lahmacun Dinner with Irem and Özlem

Istanbul, Day 1 – 5

Nun bin ich schon seit 5 Tagen in Istanbul, und ich muss sagen, die Stadt gefällt mir sehr gut. Trotz – oder gerade wegen – vielen, wirklich vielen Menschen, viel Lärm, vielen Gerüchen (nicht alle schmeicheln der Nase), viel Dreck, vielen pittoresken Moscheen und Kirchen, extrem chaotischen Verkehrsverhältnissen und natürlich den über tausend kleinen Restaurants und Cafes mag ich diese Metropole, wo der Osten auf den Westen trifft.

Ich erlebe die Einwohner als sehr hilfsbereit – welchen Bus muss ich besteigen? – und überhaupt nicht als aufdringlich, mir wollte bis jetzt noch fast niemand etwas verkaufen oder in ein Restaurant lotsen. Mein Vermieter Emre (Airbnb) ist super nett und hat mir für Istanbul und meine Weiterreise schon etliche gute und hilfreiche Tipps gegeben. Meine Wohnung hier ist genial und sieht wirklich so aus wie auf den Bildern, inkl. geiler Old School Game Machine “The King of Fighers 96” und mega toller Aussicht.

Bis jetzt habe ich schon extrem viel von der Stadt gesehen, unter anderem habe ich diverse Moscheen besucht, den grossen und den ägyptischen Basar erforscht, die Theodosianische Landmauer bestiegen und die Chora-Kirche (Karyie Müzesi) besichtigt. Die Chora-Kirche – berühmt für die gut erhaltenen byzantinischen Fresken und Mosaiken – hatte eigentlich schon geschlossen (16.30, ich war um 16.45 dort), aber mit zwei deutschen Touristinnen (Mutter und Tochter) konnten wir den netten Aufseher beim Exit überzeugen, uns doch noch einzulassen: ich habe das erste aber sicher nicht das letzte Mal auf meiner Reise jemanden geschmiert 🙂

Heute Ostersonntag war ich mit Emre, seiner Freundin und einem weiteren Freund zum Brunch, irgendwo mitten in Beyoglu, wo ich wieder einmal der einzige Blonde war.
Später am Nachmittag besuchte ich mein erstes Hamam. War ganz nett, aber ich habe mir das irgendwie anders vorgestellt, vor allem dachte ich, man wird viel härter geschrubbt. Aber gut, es ist ja auch ein low Budget Hamam, ich gönne wir die nächsten Tage sicher noch ein besseres (oder einfach nur teureres) Hamam.

Bis jetzt ernähre ich mich voll wie die Einheimischen: kleinste Dürüm und Kebab Buden und Selbstbedienungsrestaurants (Lokantasi).

Nun denn, jetzt gehe ich einen Stock tiefer zu Emre auf ein Bier (oder zwei).
Stay tuned!

My balcony in Beyoglu

Galata Tower

Grand Bazaar

Süleymaniye Mosque

Chora-Kirche

Theodosianische Landmauer