Taiwan

Vom 02. Juni bis zum 21. Juni 2016 bereise ich Taiwan, ein Land das ich eigentlich gar nicht auf meinem Reise-Radar hatte. Aber da einer meiner besten Freunde kürzlich nach Taiwan gezogen ist um dort zu arbeiten und nun mit seiner Familie in Taipei lebt, entschloss ich mich für einen Besuch, Taiwan liegt von Bali aus betrachtet ja sozusagen gleich um die Ecke.

Ich darf bei Benjamin, Nadine und ihren beiden super süssen Mädchen Ella und Laraina in ihrem toll gelegenen Haus in Taipei wohnen. Sie sind für die nächsten zwei Wochen meine Gastgeber in diesem interessanten Land und ich werde während dieser Zeit sozusagen ein Teil der Familie, das ist echt schön und erinnert mich daran, dass zwischenmenschliche Beziehungen – allen voran Family und enge Freunde – das Wichtigste im Leben sind. Ella scheint mich nach anfänglichem Zögern sehr zu mögen, sie erzählt und erklärt mir viele Sachen und spielt mit mir, nur beim Einkaufen darf ich sie nicht im Einkaufswagen rum schieben, da muss der Papi ran, keine Ausnahme 🙂

In Taipei erkunde ich mit Ben und seiner Family den Wanhua District, wo wir den “Qingshui Temple” (klein aber fein), den “Qingshan Temple” (2-stöckig, sehr interessant und authentisch) und den berühmten “Longshan Temple” (schön, gross und mega viele Touristen, ältester Tempel in Taipei) besichtigen. Am Weekend unternehmen wir einen Wanderausflug in den nahe gelegenen Yangmingshan National Park, ich finde es super wie schnell man aus dem Großstadt Dschungel raus und ins Grüne kommt.

Yangmingshan National Park near TaipeiShilin Night Market in TaipeiLungshan Temple in Taipei Exploring Qingshan Temple in Taipei Fresh dumplings at famous Din Tai Fung restaurant

Selbstverständlich besuche ich den “Taipei 101” Turm, von wo aus ich die geniale Vogelperspektive auf ganz Taipei geniesse. Mehrere Chinesische Reisegruppen (ich spreche von Mainland Chinesen) trüben den Besuch leider etwas, unglaublich wie invasiv und ungehobelt die daherkommen, da wird Null Rücksicht auf andere Mitmenschen genommen. Mainland Chinesen in der Gruppe sind schlicht unausstehlich, echt jetzt, die schreien in der Gegend herum, schubsen und stossen mich weg vom Fenster, und zwar während ich mit meiner Kamera Fotos mache, ich bin zu perplex und überrascht um irgendwie darauf zu reagieren. Während meiner Reise habe ich diverse nette und tolle Mainland Chinesen getroffen und kennengelernt, es ist also falsch, alle über den gleichen Kamm zu scheren, ich weiss, trotzdem sind Mainland Chinesen in der Meute die übelsten und unangenehmsten Menschen die ich je getroffen habe.

I'm going up there! Taipei 101

Von Taipei aus unternehme ich einen 6-tägigen Roadtrip in den Norden, fahre den Highway Nr. 2 der Küste entlang und besuche den “Northernmost point of Taiwan“, was jetzt spektakulärer klingt als es ist, den Besucher erwarten ein Leuchtturm, eine Infotafel und eine mehr oder weniger tolle Aussicht auf das Meer. Unterwegs der Küste entlang gibt es immer wieder sogenannte Photo Stops, wo sich verliebte und frisch vermählte Taiwaner vor riesigen Herzen und anderen künstlichen Kulissen fotografieren lassen, so lustig, die stehen voll auf dieses kitschige Zeug. Der Temple of the Eighteen Lords beeindruckt mit seinem riesigen Hund und das Juming Museum ist spitzen Klasse, die riesigen Skulpturen im Outdoor Bereich gefallen mir sehr gut. Das Museum befindet sich in einem wunderschönen Areal auf einem abgeschiedenen Hügel in Norden Taiwans, umgeben von grünen Wäldern und einem riesigen privaten Friedhof, dem Chin Pao San, der das Grab der berühmten Taiwanischen Sängerin Teresa Teng beheimatet.

Kitsch photo stops along the coast Temple of the Eighteen LordsJuming Museum Teresa Teng Memorial Park

An der Ostküste bestaune ich im Yehliu Geopark ich die lustigen Kalkstein Formationen wie die “Mushroom Rocks”, “Tofu Rocks”, “Fairy’s Shoe” und den berühmten und millionenfach fotografierten “Queen’s Head”. Das ganze Areal ist interessant und sehenswert, aber wie so vieles in Asien auch voll kitschig und übertrieben hochgejubelt.

Yehliu Geopark Yehliu Geopark, Queen's Head

Das ehemalige Goldgräber Bergdorf Jiufen ist nett, während ich es am 09. Juni 2016 besuche ist gleichzeitig das “Dragon Boat Festival”, ein Feiertag, was dazu führt, dass das kleine Dorf von Taiwanern und anderen Touristen überschwemmt ist, ich kann mich nur im Schneckentempo durch die enge Old Street bewegen. Selbstverständlich sind alle Unterkünfte in Juifen ausgebucht, aber ich finde im “20’000 League Dive Hostel” nahe der Küste eine tolle Bleibe, wo ich mit einigen jungen Taiwanern einen lustigen Abend verbringe.

Jiufen Old Street Golden Waterfall near Jiufen Having fun with new friends

Ich fahre weiter der Ostküste entlang nach Süden und quartiere mich in Hualien ein, wo ich in einem vegetarischen Buffet Restaurant ein super leckeres Abendesse zu mir nehme und mit einem Taiwanischen Ehepaar mit Händen und Füssen (und Google Translator) eine Konversation führe. Am nächsten Tag wandere ich im nahe gelegenen Taroko National Park durch enge Schluchten, besuche den toll gelegenen Bell Tower des “Changguang Temple” mit genialer Aussicht und entspanne in der Wenshan Hot Spring gleich neben einem laut tosenden Fluss. Die heisse Quelle finde ich dank den beiden Schweizern Marco und Angela, welche mir den Weg zu dieser gut versteckten Hot Spring weisen, welche eigentlich geschlossen ist, man kann aber ohne Probleme um das Gitter herum klettern.

Yanzikou (Swallow Grotto) at Taroko National Park Changuang Temple Wenshan Hot SpringScenic Huide Road winds trough the Qingshui CliffsLanyang Museum

Zurück in Taipei besuche ich das “Millennium Outdoor Public Bath” in Beitou, wo ich mich im heissen Wasser Schulter an Schulter mit Taiwanesen entspanne. Ausserdem lasse ich mir von einem jungen Coiffeur innert 15 Minuten eine neue und mehr oder weniger akzeptable Frisur verpassen, für umgerechnet nur 3.- CHF. Die “National Chiang Kai-shek Memorial Hall” ist riesig und dementsprechend sehr imposant. Leider regnet es den ganzen Tag in Strömen, so entschliesse ich mich das “National Palace Museum” zu besuchen, was sich als goldrichtige Wahl herausstellt, die ausgestellten Chinesischen Artefakte sind hochwertig und überaus faszinierend. Leider stören auch hier Unmengen Reisegruppen voller Mainland Chinesen die Atmosphäre, trotz vieler “Please be quiet” Hinweisschilder schreien die Mainland Chinesen durch die Gegend und schubsen mich auch hier stink frech auf die Seite. Taiwaner im Vergleich sind sehr entspannt und freundlich, kein Vergleich.

Cuteness invasion in TaipeiNational Chiang Kai-shek Memorial Hall Guard at National Chiang Kai-shek Memorial Hall Outdoor Onsen in Beitou

Mit dem High Speed Rail (HSR) Schnellzug fahre ich nach Süden in die Stadt Kaoshiung, wo ich zwei Nächte verbringe, ich mag die Stadt, schwierig zu erklären warum, ich fühle mich hier einfach wohl. Ich geniesse die Aussicht vom “85 Sky Tower“, besuche das Künstlerviertel “Pier-2 Art Center“, erforsche die Stadt per Fahrrad und esse auf Qijin Island einen super frischen und leckeren Krebs zum Abendessen. Auf dem “Lotus Pond” fahre ich nach über einem Jahr wieder einmal Wakeboard, der Lotus Cable Wake Park liegt gleich neben den sehenswerten “Dragon and Tiger Pagodas“. Ich habe nichts verlernt, ich wage mich sogar über diverse Obstacles und Kicker, nur spüre ich während den kommenden Tagen einen fiesen Muskelkater im Rücken 🙂

Dragon and Tiger Pagodas Wakeboarding at Lotus Pond Dragon and Tiger Pagodas Night Market at Kaohsiung Kaohsiung with 85 Sky Tower

Ganz im Süden von Taiwan in Kenting treffe ich wie vereinbart Ben, Nadine, Ella und Laraina, wo wir zusammen ein verlängertes Wochenende in einem familienfreundlichen Hotel verbringen. Wir geniessen das schöne Wetter am Strand und besuchen das gut gestaltete “National Museum of Marine Biology and Aquarium“. Selbstverständlich besuchen Ben und ich den “Southernmost point of Taiwan“, wo Ben mit seiner Drohne super tolle und geniale Aufnahmen von der Küste macht.

Southernmost point of Taiwan Kenting

Nach vier erholsamen Tagen fahren wir zusammen zurück nach Taipei, wo ich mich nach einer weiteren Nacht von Ben und seiner tollen Familie verabschiede und meine Reise fortsetze. Am 21. Juni 2016 besteige ich einen Flieger nach Naha, Okinawa, Japan! Es ist schwierig die vielen Länder die ich während den letzten 15 Monaten besuchte miteinander zu vergleichen, aber Japan ist ganz klar eines meiner Favoriten, deshalb entschliesse ich mich nochmals einige Zeit in diesem genialen Land zu verbringen, bevor ich dann irgendwann zurück in die Schweiz fahre.