Bali

Vom 09. Mai 2016 bis zum 02. Juni 2016 bin ich auf dem schönen Bali, Indonesien.

Wetter technisch betrachtet ist Bali kein grosser Unterscheid zu Darwin, an beiden Destinationen ist es heiss und feucht, wobei ich Darwin sogar als etwas feuchter empfinde. Ich verbringe die ersten beiden Nächte in Kuta, die berühmt berüchtigte Partymeile auf Bali, um mich zu orientieren und abzuklären, wo es auf der Insel denn was zu bestaunen gibt. Es ist viel los in Kuta, unzählige Souvenirshops, Restaurants, Bars und natürlich Massagesalons säumen die hoffnungslos im Verkehrschaos versinkenden Strassen. Es ist laut, voller Touristen und nonstop werde ich von jungen Damen mit “Masaaaaaage?” angesprochen; erinnert mich schwer an Thailand 🙂 Ich hatte im Vorfeld eine abartige Ballermann Szene erwartet, von daher ist Kuta gar nicht mal so übel, jedoch verfügt Bali über deutlich schönere Orte, da wäre es eine Schande und echt Stupide, wenn man nur in Kuta verweilt. Am zweiten Tag miete ich ein Motorrad, eine gepimpte Enduro Kawasaki KLX 150cc, mit der ich den Süden von Kuta, die Bukit Peninsula, erfahre. Ich bin auf der Suche nach einer schönen Unterkunft direkt am Meer und werde bei der Bingin Beach fündig: für 250’000.- IDR (ca. 18.- CHF) kriege ich im Leggie’s Bungalows ein grosses Zimmer mit Meerblick, aber ohne A/C (Klimaanlage), was ich dann doch vermisse, aber die zwei im Zimmer stehenden Ventilatoren lindern die drückende Hitze zumindest etwas. Ich miete mir für die nächsten Tage einen Scooter damit ich die nähere Umgebung erkunden kann. Der Osten von Bukit Peninsula ist mit grossen und teuren Resorts zugepflastert, der Süden glänzt mit halbwegs versteckten kleinen Stränden, wie die pitoreske Green Bowl Beach.

Coconut at the beach, yeah baby! Enduro fun Temple Pura Luhur at Uluwatu Bingin Beach Ulu Watu Beach

Nach den gemütlichen Tagen am Strand zieht es mich ins Landesinnere, ich fahre mit einem “Scooter Taxi” nach Ubud. Die knapp drei stündige Fahrt zerrt an meinen Kräften und Nerven, der Verkehr ist einfach unglaublich dicht und ich darf mehrmals die schwarz-grauen Abgaswolken von Lastwagen und Bussen einatmen. Jedenfalls ist der Scooter bestimmt einiges schneller als ein herkömmliches Taxi, da mein Fahrer ununterbrochen links und rechts am stehenden Verkehr vorbeifährt. Das Zentrum von Ubud ist super touristisch, extrem viele Verkaufsläden, Yoga Workshops und natürlich biologisch-organische Restaurants locken den Touristen, alles schön eingehüllt im totalen Verkehrschaos, aber das ist mittlerweile der Normalzustand, wenig Verkehr ist mir langsam sogar suspekt. Nichtsdestotrotz ist Ubud toll, was vor allem daran liegt, dass man einfach irgendwo von den lärmigen und stinkenden Hauptverkehrsachsen links oder rechts abbiegen kann und nach nicht mal 100 Metern findet man sich in einer völlig anderen Welt wieder: grüne, saftige Vegetation mit Vogelgezwitscher und Bilderbuch Landschaften begrüssen den staunenden Besucher. Im Hotel Bumi Ubud Resort bade ich im 2. schönsten infinity Pool den ich je zu Gesicht bekam, die Sicht auf die Reisfelder ist unglaublich schön, fast schon surreal (der schönste infinity pool befindet sich im Popa Mountain Resort in Myanmar).

Tegenungan Waterfall near Ubud Hiking Campuhan Ridge at Ubud Infinity pool at Ubud Exploring the rice fields Dance show at Ubud Palace

Von Ubud aus nehme ich am 17. Mai 2016 zuerst einen Shuttle Bus und dann eine Fähre zu den Gili Islands. Ja, die Geschichten die ich von anderen Reisenden vorgängig gehört habe stimmen alle: die Gilis entsprechen dem wirklich gewordenen Traum von der perfekten Insel: grossartige Strände, super tolle Riffe zum Schnorcheln und Tauchen, wunderschöne Sonnenuntergänge, wunderbarer Seafood und eine extrem entspannte Stimmung machen den Aufenthalt auf den Gilis einfach grossartig. Klar, auf Gili Trawangan hat es viele Touristen und entsprechend viele Angebote, aber trotzdem kommt keine Hektik oder doofe Party Stimmung auf. Auf Gili Air fand ich die totale Ruhe und entdeckte die Freude am Nichtstun, einfach Sein und don’t worry, be happy! Die Gilis sind super, aber auch gefährlich, ich könnte hier ohne weiteres Wochen oder gar Monate verbringen, deshalb ziehe ich nach einigen Tagen die Reissleine und fahre zurück nach Bali.

Main road on Gili Trawangan Gili Trawangan Sunset on Gili Air

Wieder auf Bali miete ich einen Scooter und starte einen 10-tägigen Roadtrip rund um die Insel. Erster Halt ist an der Westküste in Balian Beach, wo ich die günstigste Unterkunft auf ganz Bali finde (100’000.- IDR für ein Zimmer mit Fan), einen lustigen Surfer aus Australien kennen lerne und beim lokalen Night Market meinen Bauch mit mir unbekannten Leckereien vollschlage. Ich fahre weiter der Küste entlang, umrunde Bali auf der Nordwestlichsten Seite und stoppe schliesslich in Pemuteran, wo ich per Zufall – mir gefällt das Werbeschild neben der Strasse – im tollen Mango Tree Inn lande. Der Eigentümer Chok spicht perfekt Englisch und ist sehr hilfsbereit, zudem organisiert er am Abend eine gesellige Runde mit den anderen Gästen, es herrscht eine super Stimmung und wir lachen viel. Am nächsten Tag nehme ich an einer Snorkeling Tour zur Menjangan Island teil, echt schön, die Unterwasserwelt auf Bali ist wirklich atemberaubend.

My travel scooter Bali is full with ricefields Menjangan Island near Pemuteran

Ich fahre weiter der Nordküste entlang und biege bei Bubunan rechts ab in die Berge, wo ich zwei Nächte in Munduk schlafe. Die hügelige Gegend mit vielen Reisfeldern und versteckten Wasserfällen lädt zum Wandern ein, wobei die fehlenden Wegweiser mich des öfteren den falschen Pfad einschlagen lassen 🙂

Waterfall at Munduk I love infinity pools, Munduk Pura Ulun Danu Beratan near Munduk

Nach den Bergen zurück an den Strand: ich fahre weiter an die Ostküste und finde bei Amed eine super tolle Unterkunft mit grossartigem Ausblick auf das Meer. Amed ist touristisch noch nicht so überlaufen, das Schnorcheln macht Spass und der Seafood in den verschiedenen Restaurants schmeckt ausgezeichnet. Der grösste Berg auf Bali, der Mount Agung, liegt gleich nebenan, majestätisch ragt er in die Höhe, mit seiner typischen Dreiecksform deutlich als Vulkan erkennbar. Ich habe den Berg während meinem Aufenthalt auf Bali immer wieder von den verschiedensten Plätzen aus gesehen, also beschliesse ich den Vulkan zu erklimmen. Der Ehemann der Putzfrau im Hotel ist im Tourismus tätig und organisiert meine Tour. Er holt mich mitten in der Nacht um 01.00 Uhr ab und fährt mich zum Tempel “Pura Pasar Agung”, wo er mich meinem lokalen Führer Butu vorstellt. Dessen Englisch besteht aus den Wortfetzen “let’s go!”, “yes, yes”, “4 clock to top” und “break?”, was ein Gespräch leider verunmöglicht, trotzdem können wir uns irgendwie verständigen und lachen viel. Der Aufstieg in der Dunkelheit dauert etwas über drei Stunden, ist sau anstrengend und schwierig, mehrmals kraxle ich auf allen Vieren steile Felsen hoch, der zu Beginn deutlich erkennbare Pfad verschwindet irgendwann einfach, ab jetzt wird mehr geklettert als gewandert. Unterwegs treffen wir auf eine kleine Gruppe junger Backpacker aus Ubub, eine Engländerin heult verängstigt und beendet den Aufstieg, während ich eine Schwedin beruhigen und zum weiter klettern motivieren kann. Kurz vor 06.00 Uhr erreichen wir endlich den Krater, die anwesenden Führer verteilen heissen Kaffee und wir bewundern den Sonnenaufgang. Die Ausblicke auf Bali sind atemberaubend, die Strapazen haben sich auf alle Fälle gelohnt. Der Abstieg ist nochmals pain in the ass, das geht voll in die Knie.

Good morning on Mount Agung On top of Mount Agung Steep descent on Mount Agung

Fazit: Bali bietet von einfachsten Backpacker Unterkünften bis hin zu traumhaften Luxusresorts für jeden Geschmack und Geldbeutel die richtige Unterkunft. Die vielen schönen Strände laden zum baden, schnorcheln, surfen und faulenzen ein. Das Landesinnere ist perfekt für Wanderungen und Spaziergänge durch Reisfelder. Trotz dem für Südostasien typischen Verkehrskollaps findet man Ruhe und Entspannung. Die Balinesen sind alle super nett und begrüssen mich jedesmal mit einem Lächeln im Gesicht. Mir gefällt Bali, kann ich empfehlen, es eignet sich perfekt für den zwei wöchigen Strandurlaub.

Beautiful Bali Beautiful Bali

Australia, Darwin

Vom 04. Mai bis zum 09. Mai 2016 verbrachte ich meine letzten Tage in Down Under in Darwin, die nördlichste Großstadt Australiens. Das tropische Klima hier ist bestimmt nicht jedermanns Sache, und obschon Anfang Mai zumindest auf dem Papier die Trockenzeit begonnen hat, war es immer noch sau feucht, diese klebrige, dickflüssige Hitze, hach wie bin ich froh wurde die Klimaanlage erfunden. Meine Freunde Stacey und John in Brisbane vermittelten mich an ihre Freundin Jess, die mit ihrem Bruder in Darwin lebt, so konnte ich erneut privat bei (neuen) Freunden übernachten, so macht Reisen Spass! Jess kommt ursprünglich aus Deutschland, wohnt aber schon seit mehreren Jahren in ihrer neuen Heimat. Jess zeigte mir tolle Plätze in und um Darwin und stellte mich ihrem Freundeskreis vor, dank ihr erlebte ich eine tolle Zeit mit lieben und interessanten Menschen. Wir besuchten zusammen den Mindil Beach Sunset Market, wo viele bunte Verkaufsstände die Besucher anlocken und diverse Strassenmusiker für eine eine entspannte Atmosphäre sorgen. Darwin ist klein, und so kam es, dass Jess praktisch an jeder Ecke irgendwelche Leute kannte, ständig wurden wir in Gespräche und Diskussionen verwickelt, das gefiel mir.

Mindil Beach Sunset Market Sunset at Mindil Beach

Selbstverständlich besuchten wir die berühmten Jumping Crocodiles, und zwar bei einer Bootsfahrt mit “Spectacular Jumping Crocodile Cruise“, wo Jess früher mal gearbeitet hat. Schon eindrücklich, wie schnell und hoch die Crocodiles aus dem Wasser springen können!

Jumping crocodile in action Me and Jess Look at that nice yellow belly!

Während Jess arbeitete durfte ich ihr Auto benützen und besuchte den Litchfield National Park, wo ich während einem Bad unter einem Wasserfall (Florence Falls) der Hitze zu entkommen versuchte. Ich fuhr übrigens zum ersten Mal in meinem Leben im Linksverkehr in einem Auto mit manueller Gangschaltung. Ich stellte es mir viel schwieriger vor und hatte zum Glück keine Mühe meine linke Hand zum Schalten zu benützen. Da ich die letzten Monate immer auf der linken Seite fuhr, fühlte es sich für mich eher normal als komisch an… ich hoffe, ich werde nach meiner Rückkehr keine Mühe haben, mich dann wieder im für uns normalen Rechtsverkehr zu bewegen.

Litchfield National Park, Florence Falls

Fazit: Nun denn, am 09. Mai 2016 verliess ich Australien nach 10 Wochen und flog weiter nach Bali, von Darwin aus lediglich ein Katzensprung. Australia ist landschaftlich sehr interessant und abwechslungsreich, verdammt gross – die Distanzen sind echt unglaublich – und voller Menschen mit den unterschiedlichsten Nationalitäten. Es wimmelt von jungen Backpackern, etliche sind für ein bis zwei Jahre in Australia mit einem sogenannten “Working Holiday Visa” unterwegs, welches für Schweizer leider nicht erhältlich ist; und sowieso nur bis zum 30. Lebensjahr vergeben wird, für mich also eh nix mehr. Ich mag Australien, besonders Melbourne und Sydney haben mir gefallen und ich könnte mir vorstellen dort zu leben und arbeiten. Ich vermisse aber Kultur und Geschichte, nach einiger Zeit in Australia wurde mir bewusst, dass mir alte Gebäude, Kirchen, historische Bauten und alles drumherum fehlt. In Australia ist alles mehr oder weniger neu, und von der Aborigines Kultur sieht man nicht wirklich viel, und wenn, dann meist in Form dämlicher Souvenirs. Ob ich irgendwann zurück gehe? Sicher, wieso nicht, aber zuerst will ich noch andere Teile unseres schönen Planeten bereisen. Ich werde Australia aber als Option für meine zukünftige Jobsuche im Hinterkopf behalten.