Iceland

Die letzten zwei Nächte meiner Weltreise führen mich nach Reykjavik, die Hauptstadt von Iceland. Da wollte ich schon immer mal hin, und da der Flug von Canada nur knapp 6 Stunden dauert und zudem super günstig ist, war die Sache für mich klar: dieses kleine Land nehme ich noch mit.

Ich treffe am 19. September 2016 um 04.40 Morgens auf dem Flughafen an, es ist nass und kalt draussen, nicht gerade ein freundlicher Empfang. Per Bus fahre ich nach Reykjavik wo ich im Galaxy Pod Hostel unterkomme. Ich schlafe in einer einem Science Fiction Film entsprungenen Kapsel, ähnlich den Capsule Style Dorms in Japan, ich liebe die Dinger, da hat man trotz Mehrbettzimmer eine anständige Privatsphäre.

Reykjavik Hallgrímskirkja Reykjavik

Gleich am ersten Tag nehme ich an einer Rundfahrt zum Golden Circle teil. Ich bin zwar völlig übermüdet, geniesse den interessanten Trip aber allemal, Icelands Landschaft ist wirklich einmalig und faszinierend. Die Geysir Hot Spring Area ist jetzt aber voll langweilig, da hab ich deutlich besseres in New Zealand gesehen. Dafür kann mich der laut tosende Gullfoss Wasserfall begeistern; ich habe Glück und die Wolkendecke öffnet sich in diesem Moment kurz und die Sonne zaubert schöne Regenbögen in der Gischt, toll.

Gullfoss Waterfall Þingvellir National Park Þingvellir National Park

Am letzten Tag regnet es leider nur einmal, nämlich den ganzen Tag. Draussen ist es sau kalt, grau und einfach nur widerlich. Who cares, ich starte den Tag lesend und Kaffe trinkend im Hostel, begebe mich danach ins Zentrum und lasse mir ein leckeres und teures Lammgericht servieren, bevor ich in den Abend hinein sehr teures Bier trinke und mich mit netten Australiern unterhalte. Im Kopf habe ich mir meinen very last day irgendwie aufregender und monumentaler vorgestellt, aber hey, ich durfte die letzten 18 Monate so viel geniales und schönes erleben, da ist es gar nicht schlecht, am letzten Tag herunterzufahren und mich mental auf die Schweiz vorzubereiten.

Michi, the mighty Viking

Nun denn, that’s it, meine Reise um die Welt endet nach 21 Ländern und genau 539 Tagen am 21. September 2016.

Home sweet Home

Dieses Abenteuer ist zu Ende, aber das nächste hat bereits begonnen: wie, wo, was mache ich nun?

 

Danke fürs Lesen 🙂

The End

Canada

Canada, dieses riesige und landschaftlich mega schöne Land bereise ich vom 29. August bis zum 18. September 2016. Ich starte ich Vancouver, eine easy going Stadt, nicht sehr gross und somit gut überschaubar. Im Hostel lerne ich nette Menschen aus aller Welt kennen und nehme an einer Tagestour zum nahe gelegenen Lynn Canyon teil. In den Strassen von Vancouver rieche ich praktisch an allen Ecken Gras, das sich die Canadier in einem der unzähligen Hanf Läden legal besorgen können, vorausgesetzt man verfügt über ein ärztliches Zeugnis. Dieses ist angeblich nicht schwer zu kriegen, die meisten Kiffer leiden an chronischen Rückenschmerzen… 🙂

Skinniest building in the worldVancouverSkye & Ross from Morcheeba Concert

Nach drei Tagen miete ich ein Auto (Hyundai Accent) und starte einen 10 Tägigen Roadtrip. Auf Vancouver Island besichtige ich zuerst das hübsche Victoria, wo ich exquisiten Seafood geniesse und einen Pullover sowie eine Funktionsjacke kaufe(n muss), die Nächte in Canada sind bitter kalt, meine Sommerkleider halten mich schlicht zu wenig warm.

Fisherman's Wharf at Victoria Electric Unicorn White IPA Public piano

Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Tofino auf Vancouver Island, diese kleine Ortschaft entspricht genau dem Bild wie man sich Canada vorstellt: dichte Grüne Regenwälder voll mit kleinen Seen und rauschenden Flüssen. Überall hat es wilde Tiere, von Streifenhörnchen (Chipmunks) über Hirsche zu Bären kann man mit etwas Glück alles erspähen. Während einer Bootstour mit Remote Passages sehe ich Grauwale, Seelöwen, Robben, Weisskopfseeadler und Schwarzbären, fantastisch!

Ready for action Hot Springs Cove near Tofino Near Hot Springs Cove Catch of the day Black bear family

Ich nehme die Fähre zurück aufs Festland und fahre weiter bis nach Whistler, DER mondäne Skiort in Canada, voll mit teuren Unterkünften, edlen Restaurants und schicken Einkaufsläden. Die 19 km lange Wanderung zum Garibaldi Lake ist trotz vielen Besuchern wunderschön, die Sicht auf den See mit dem dahinter liegenden Gletscher ist Balsam für die Seele.

Whistler Garibaldi Lake Brandywine Falls Garibaldi Lake

Ich fahre weiter nach Osten, über Kamloops nach Golden, wo ich an einer River Rafting Tour teilnehme. Leider ist der Wasserstand sehr niedrig und somit ist die Fahrt bis auf eine kurze aber spannende Stelle ziemlich zahm; ich hatte mir mehr Action erhofft 🙂

My ride Lower Joffre lake River Rafting Action River Rafting Action Animals X-ing

In Banff unternehme ich meine letzten grossen Wanderungen, leider (oder zum Glück) sehe ich keine Bären, nur ein von Beeren durchzogener, lila farbener Scheisshaufen erinnert daran, dass Bären hier ansässig sind. Lake Louis ist von Touristen überschwemmt, trotzdem gefällt mir die Gegend, vor allem beim “Plain of Six Glaciers” bin ich von den Bergen und Gletschern beeindruckt. Beim Lake Moraine warnen zahlreiche Plakate vor Bären, die meisten Wanderwege darf man nur in Gruppen von vier oder mehr Personen besuchen. Die letzte Wanderung führt mich über den Cory Pass zum Mount Louis, ein imposanter Monolith aus Kalkstein.

Lake Louise Moraine Lake Near Banff Mount Louis near Banff Plain of six glaciers GRIZZLY BEAR Chipmunk

In Calgary führt mich meine Freundin Lacey durch die Innenstadt und zeigt mir ihren Lieblings Bubble Tea Shop. Lacey lernte ich letztes Jahr in Japan kennen, wo wir zusammen das Himeji Castle bewunderten. Calgary gefällt mir deutlich besser als erwartet, die ganze Stadt ist voller Grünanlagen und netter Menschen, wirkt aber irgendwie wie ausgestorben.

Calgary Moose love Calgary Tower

Von Calgary fliege ich nach Toronto, die Canadier nennen die Stadt “Trano”, “Trono” oder “Trno”, schwer zu verstehen. Die Stadt gefällt mir nicht besonders, alles wirkt super US-Amerikanisch, es ist ziemlich dreckig und viele komische Gestalten wandeln durch die Strassen; erinnert mich schwer an das doofe Perth in Australien. Das Essen in Toronto schmeckt mir aber ausgezeichnet, die Stadt verfügt über eine riesige Auswahl an feinen Restaurants, vor allem ein Japanisches Ramen Restaurant vermag mich vollends zu begeistern.

Toronto Toronto Toronto

Von Toronto aus schliesse ich mich einer organisierten Busfahrt zu den Niagara Falls an. Die Wasserfälle sind eindrücklich, keine Frage, aber das ganze Gebiet ist vollgestopft mit Souvenirshops, Restaurants, Souvenirshops und noch mehr Souvenirshops. Ich habe das Gefühl mich in einem Freizeitpark zu befinden, was es bei genauerer Überlegung eigentlich auch ist. Die ganzen Menschenmassen, die wie ich im Bus herangekarrt werden, tragen auch nicht gerade zu einem ruhigen und entspannten Erlebnis bei. Von Niagara-on-the-Lake aus kann ich über den Lake Ontario hinweg die Skyline von Toronto aus erkennen, nice. Das Städtchen selber ist niedlich und schön herausgeputzt, es wirkt wie ein Freilichtmuseum inklusive Starbucks und überteuerten Einkaufsläden.

Niagara Falls Niagara Falls Niagara Falls

Eine sechs stündige Busfahrt bringt mich von Toronto aus nach Montréal. Die ganze Busfahrt über unterhalte ich mich mit meiner Sitznachbarin, eine aufgestellte 80 jährige Canadierin, die früher auch viel um die Erde gereist ist. Montréal finde ich super, das Stadtbild entspricht einer gelungenen Mischung aus Europäischer und Amerikanischer Kultur. Vieles, bzw. das Meiste, ist hier nur noch auf Französisch angeschrieben, typisch Französische Mentalität 🙂 Im Westen von Canada sind die Schilder nämlich mehrheitlich in beiden Sprachen angeschrieben. Das Essen in Montréal erinnert mich auch sehr fest an Europa, auf den Speisekarten gibt es mehr Französische Gerichte als Burger, für mich eine willkommene Abwechslung.

Montréal Schwartz's Deli at Montréal Musée des beaux-arts de Montréal Notre-Dame de Montréal Montréal

Am 19. September 2016 verlasse ich nach drei Wochen Canada und fliege von Montréal aus nach Reykjavik, Island.