Iceland

Die letzten zwei Nächte meiner Weltreise führen mich nach Reykjavik, die Hauptstadt von Iceland. Da wollte ich schon immer mal hin, und da der Flug von Canada nur knapp 6 Stunden dauert und zudem super günstig ist, war die Sache für mich klar: dieses kleine Land nehme ich noch mit.

Ich treffe am 19. September 2016 um 04.40 Morgens auf dem Flughafen an, es ist nass und kalt draussen, nicht gerade ein freundlicher Empfang. Per Bus fahre ich nach Reykjavik wo ich im Galaxy Pod Hostel unterkomme. Ich schlafe in einer einem Science Fiction Film entsprungenen Kapsel, ähnlich den Capsule Style Dorms in Japan, ich liebe die Dinger, da hat man trotz Mehrbettzimmer eine anständige Privatsphäre.

Reykjavik Hallgrímskirkja Reykjavik

Gleich am ersten Tag nehme ich an einer Rundfahrt zum Golden Circle teil. Ich bin zwar völlig übermüdet, geniesse den interessanten Trip aber allemal, Icelands Landschaft ist wirklich einmalig und faszinierend. Die Geysir Hot Spring Area ist jetzt aber voll langweilig, da hab ich deutlich besseres in New Zealand gesehen. Dafür kann mich der laut tosende Gullfoss Wasserfall begeistern; ich habe Glück und die Wolkendecke öffnet sich in diesem Moment kurz und die Sonne zaubert schöne Regenbögen in der Gischt, toll.

Gullfoss Waterfall Þingvellir National Park Þingvellir National Park

Am letzten Tag regnet es leider nur einmal, nämlich den ganzen Tag. Draussen ist es sau kalt, grau und einfach nur widerlich. Who cares, ich starte den Tag lesend und Kaffe trinkend im Hostel, begebe mich danach ins Zentrum und lasse mir ein leckeres und teures Lammgericht servieren, bevor ich in den Abend hinein sehr teures Bier trinke und mich mit netten Australiern unterhalte. Im Kopf habe ich mir meinen very last day irgendwie aufregender und monumentaler vorgestellt, aber hey, ich durfte die letzten 18 Monate so viel geniales und schönes erleben, da ist es gar nicht schlecht, am letzten Tag herunterzufahren und mich mental auf die Schweiz vorzubereiten.

Michi, the mighty Viking

Nun denn, that’s it, meine Reise um die Welt endet nach 21 Ländern und genau 539 Tagen am 21. September 2016.

Home sweet Home

Dieses Abenteuer ist zu Ende, aber das nächste hat bereits begonnen: wie, wo, was mache ich nun?

 

Danke fürs Lesen 🙂

The End

Canada

Canada, dieses riesige und landschaftlich mega schöne Land bereise ich vom 29. August bis zum 18. September 2016. Ich starte ich Vancouver, eine easy going Stadt, nicht sehr gross und somit gut überschaubar. Im Hostel lerne ich nette Menschen aus aller Welt kennen und nehme an einer Tagestour zum nahe gelegenen Lynn Canyon teil. In den Strassen von Vancouver rieche ich praktisch an allen Ecken Gras, das sich die Canadier in einem der unzähligen Hanf Läden legal besorgen können, vorausgesetzt man verfügt über ein ärztliches Zeugnis. Dieses ist angeblich nicht schwer zu kriegen, die meisten Kiffer leiden an chronischen Rückenschmerzen… 🙂

Skinniest building in the worldVancouverSkye & Ross from Morcheeba Concert

Nach drei Tagen miete ich ein Auto (Hyundai Accent) und starte einen 10 Tägigen Roadtrip. Auf Vancouver Island besichtige ich zuerst das hübsche Victoria, wo ich exquisiten Seafood geniesse und einen Pullover sowie eine Funktionsjacke kaufe(n muss), die Nächte in Canada sind bitter kalt, meine Sommerkleider halten mich schlicht zu wenig warm.

Fisherman's Wharf at Victoria Electric Unicorn White IPA Public piano

Am nächsten Tag fahre ich weiter nach Tofino auf Vancouver Island, diese kleine Ortschaft entspricht genau dem Bild wie man sich Canada vorstellt: dichte Grüne Regenwälder voll mit kleinen Seen und rauschenden Flüssen. Überall hat es wilde Tiere, von Streifenhörnchen (Chipmunks) über Hirsche zu Bären kann man mit etwas Glück alles erspähen. Während einer Bootstour mit Remote Passages sehe ich Grauwale, Seelöwen, Robben, Weisskopfseeadler und Schwarzbären, fantastisch!

Ready for action Hot Springs Cove near Tofino Near Hot Springs Cove Catch of the day Black bear family

Ich nehme die Fähre zurück aufs Festland und fahre weiter bis nach Whistler, DER mondäne Skiort in Canada, voll mit teuren Unterkünften, edlen Restaurants und schicken Einkaufsläden. Die 19 km lange Wanderung zum Garibaldi Lake ist trotz vielen Besuchern wunderschön, die Sicht auf den See mit dem dahinter liegenden Gletscher ist Balsam für die Seele.

Whistler Garibaldi Lake Brandywine Falls Garibaldi Lake

Ich fahre weiter nach Osten, über Kamloops nach Golden, wo ich an einer River Rafting Tour teilnehme. Leider ist der Wasserstand sehr niedrig und somit ist die Fahrt bis auf eine kurze aber spannende Stelle ziemlich zahm; ich hatte mir mehr Action erhofft 🙂

My ride Lower Joffre lake River Rafting Action River Rafting Action Animals X-ing

In Banff unternehme ich meine letzten grossen Wanderungen, leider (oder zum Glück) sehe ich keine Bären, nur ein von Beeren durchzogener, lila farbener Scheisshaufen erinnert daran, dass Bären hier ansässig sind. Lake Louis ist von Touristen überschwemmt, trotzdem gefällt mir die Gegend, vor allem beim “Plain of Six Glaciers” bin ich von den Bergen und Gletschern beeindruckt. Beim Lake Moraine warnen zahlreiche Plakate vor Bären, die meisten Wanderwege darf man nur in Gruppen von vier oder mehr Personen besuchen. Die letzte Wanderung führt mich über den Cory Pass zum Mount Louis, ein imposanter Monolith aus Kalkstein.

Lake Louise Moraine Lake Near Banff Mount Louis near Banff Plain of six glaciers GRIZZLY BEAR Chipmunk

In Calgary führt mich meine Freundin Lacey durch die Innenstadt und zeigt mir ihren Lieblings Bubble Tea Shop. Lacey lernte ich letztes Jahr in Japan kennen, wo wir zusammen das Himeji Castle bewunderten. Calgary gefällt mir deutlich besser als erwartet, die ganze Stadt ist voller Grünanlagen und netter Menschen, wirkt aber irgendwie wie ausgestorben.

Calgary Moose love Calgary Tower

Von Calgary fliege ich nach Toronto, die Canadier nennen die Stadt “Trano”, “Trono” oder “Trno”, schwer zu verstehen. Die Stadt gefällt mir nicht besonders, alles wirkt super US-Amerikanisch, es ist ziemlich dreckig und viele komische Gestalten wandeln durch die Strassen; erinnert mich schwer an das doofe Perth in Australien. Das Essen in Toronto schmeckt mir aber ausgezeichnet, die Stadt verfügt über eine riesige Auswahl an feinen Restaurants, vor allem ein Japanisches Ramen Restaurant vermag mich vollends zu begeistern.

Toronto Toronto Toronto

Von Toronto aus schliesse ich mich einer organisierten Busfahrt zu den Niagara Falls an. Die Wasserfälle sind eindrücklich, keine Frage, aber das ganze Gebiet ist vollgestopft mit Souvenirshops, Restaurants, Souvenirshops und noch mehr Souvenirshops. Ich habe das Gefühl mich in einem Freizeitpark zu befinden, was es bei genauerer Überlegung eigentlich auch ist. Die ganzen Menschenmassen, die wie ich im Bus herangekarrt werden, tragen auch nicht gerade zu einem ruhigen und entspannten Erlebnis bei. Von Niagara-on-the-Lake aus kann ich über den Lake Ontario hinweg die Skyline von Toronto aus erkennen, nice. Das Städtchen selber ist niedlich und schön herausgeputzt, es wirkt wie ein Freilichtmuseum inklusive Starbucks und überteuerten Einkaufsläden.

Niagara Falls Niagara Falls Niagara Falls

Eine sechs stündige Busfahrt bringt mich von Toronto aus nach Montréal. Die ganze Busfahrt über unterhalte ich mich mit meiner Sitznachbarin, eine aufgestellte 80 jährige Canadierin, die früher auch viel um die Erde gereist ist. Montréal finde ich super, das Stadtbild entspricht einer gelungenen Mischung aus Europäischer und Amerikanischer Kultur. Vieles, bzw. das Meiste, ist hier nur noch auf Französisch angeschrieben, typisch Französische Mentalität 🙂 Im Westen von Canada sind die Schilder nämlich mehrheitlich in beiden Sprachen angeschrieben. Das Essen in Montréal erinnert mich auch sehr fest an Europa, auf den Speisekarten gibt es mehr Französische Gerichte als Burger, für mich eine willkommene Abwechslung.

Montréal Schwartz's Deli at Montréal Musée des beaux-arts de Montréal Notre-Dame de Montréal Montréal

Am 19. September 2016 verlasse ich nach drei Wochen Canada und fliege von Montréal aus nach Reykjavik, Island.

Japan, again

Japan, ich kriege nicht genug von diesem genialen Land. So kommt es, dass ich vom 30. Juli bis zum 29. August 2016 zum dritten und vorläufig letzten Mal in Nippon verweile. Von Seoul aus fliege ich nach Hiroshima, wo ich bereits im September 2015 zu Besuch war, ich aber trotzdem nochmals hin wollte. Selbstverständlich besuche ich erneut die Insel Miyajima, einer meiner Lieblingsplätze in Japan.

Okonomiyaki in Hiroshima The great Torii on Miyajima

In Onomichi beende ich dieses Mal die berühmte Velostrecke “Shimanami Kaido“, ich fahre von Japans grösster Hauptinsel Honshu insgesamt knapp 75 km über 6 kleinere Inseln bis nach Shikoku, Japans kleinste der 4 Hauptinseln.

Cycling the Shimanami Kaido Highway Impressive Innoshima Bridge Beautiful Hostel in Onomichi Enjoying dinner with Japanese friends Ushitora Shrine in Onomichi

Auf Shikoku übernachte ich in Imabari, mache einen Tagesausflug ins interessante Matsuyama, wo ich nebst dem schönen Castle auch eines der berühmtesten und ältesten Onsen in Japan besuche, das Dōgo Onsen Honkan.

Dogo Onsen Honkan in Matsuyama Matsuyama Castle

Des weiteren nehme ich auf Shikoku bei Tosa-Iwahara an einer Rafting und Canyoning Tour teil, ein Heidenspass!

River Rafting Action

Zurück auf Honshu besuchen Alex (ein Suisse Romande) und ich den in die Jahre gekommenen Freizeitpark “Washuzan Highland Brazilian Park“, wo wir trotz Flugrost und quietschenden Rädern die Fahrt auf dem “Sky Cycle” genossen, grossartige Aussichten und Nervenkitzel inklusive 🙂

Washuzan Highland Brazilian Park

In Kurashiki besuche ich die sehr hübsche und gut erhaltene Altstadt und kann per Zufall eine Shinto Zeremonie beim Achi Shrine beobachten.

Ohashi House in Kurashiki Kurashiki Old Town

Ich verbringe einige Tage in der riesigen und vibrierenden Metropole Osaka. Diese Stadt ist ähnlich wie Tokyo, es herrscht eine geordnete Hektik und überall gibt es viel und interessantes zu entdecken. Während einem Tagestrip besuche ich das imposante und toll gelegene Koyasan (UNESCO Weltkulturerbe), der Weg durch den Friedhof im Wald zum “Kobo Daishi Gobyo” (Mausoleum of Kobo Daishi) ist schlicht atemberaubend und versetzt einem zurück in die Edo-Zeit, als Samurais und die Tokugawa-Shogune herrschten. Koyasan gehört ganz klar zu meinen – zugegeben, zahlreichen – Highlights in Japan.

Osaka Osaka Tōdai-ji in Nara Konpon Daito Pagoda in Koyasan Banryutei Rock Garden at Kongōbuji in Koyasan Okunoin graveyard in Koyasan

In den japanischen Alpen besuche ich von Toyama aus die Kurobe Gorge, wo ein kleiner elektrischer Zug, der ursprünglich für den Bau des Kurobe Staudamms gebaut wurde, die meist Japanischen Besucher hinein und raus fährt. In der Schlucht gibt es diverse Wanderwege und Onsen zu entdecken.

Toyama Castle Kurobe Gorge

Ein paar Tage später nehme ich die “Tateyama Kurobe Alpine Route” in Angriff. Diese Bergketten Überquerung ist perfekt durchorganisiert, mit einem Kombi Ticket ausgerüstet nehme ich zuerst eine Standseilbahn, folge danach den farbigen Pfeilen am Boden und besteige einen Bus der mich und viele andere Touristen nach Murodo (2’450 m) hoch fährt. Dort besteige ich den Oyama Peak (3’003 m) wo ich im Oyama Shrine einem Blessing Ritual beiwohne und einen winzigen Schluck Sake bekomme. Zurück in Murodo nehme ich den Trolley Bus durch einen langen Tunnel, steige um in eine Seilbahn und besteige eine weitere Standseilbahn, die mich zum Kurobe Staudamm bringt. Dort begeistern vor allem die beiden riesigen Rohre, woraus enorme Wasserstrahlen schiessen und mehrere Regenbogen entstehen lassen. Ein weiterer Trolley Bus durch einen engen Tunnel bringt mich schliesslich nach Ogizawa, das Ende der Alpine Route.

Oyama Shrine on Oyama Peak at 3'003 m Receiving a blessing at Oyama Shrine Kurobe Dam

In Kamishiro, das gleich neben dem Skiort Hakuba liegt, welcher dank den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano berühmt wurde, verbringe ich einige Tage mit Wandern und Canyoning, mir gefällt diese Gegend, fern ab vom Trubel und Lärm der japanischen Grossstädte.

Canyoning Action near Hakuba

In Tokyo und Fuji verbringe ich Ende August 2016 meine vorläufig (I’ll be back!) letzten Tage in Japan.

Kunozan Toshogu Shrine near Shizuoka Fujisan Hongu Sengentaisha Shiraito no Taki Waterfalls Odawara Castle Beer selling girl at Tokyo Dome Tokyo Koenji Awa-Odori Festival Tokyo Tsukiji Fish Market in Tokyo

South Korea

Vom 16. Juli bis zum 30. Juli 2016 verbringe ich zwei Wochen im interessanten Südkorea. Ich entschliesse mich spontan dazu dieses Land zu bereisen: in Fukuoka (Japan) erfahre ich dass die Überfahrt mit der Fähre nur drei Stunden dauert und zudem sehr günstig ist. Von anderen Reisenden habe ich nur Gutes über Südkorea gehört und ich habe diverse sehr sympathische und lebenslustige SüdkoreanerInnen in Australien kennengelernt, also nix wie hin!

In Busan esse ich wunderbaren und super frischen Seafood im Jagalchi Fish Market, Freunde von allerlei Meeresgetier schweben hier im kulinarischen 7. Himmel! Ich unternehme eine Tagestrip zum Geumjeong-san im Norden der Stadt wo ich auf den Deutschen Björn treffe und wir zusammen den äusserst imposanten Felsentempel Seokbul-sa bewundern, der alten Stadtmauer entlang wandern und den berühmten buddhistischen Tempel Beomeo-sa besuchen. Von dort offeriert uns ein freundlicher und lustiger Südkoreaner eine Mitfahrgelegenheit in seinem Auto zurück zum Ausgangspunkt, er hat heute “frei” von seiner Ehefrau welche auf einem Shopping Trip ist 🙂 Anschliessend fährt mich Björn in seinem Auto zurück zum Hostel, so komme ich in den Genuss einer abendlichen Stadtrundfahrt und erlebe den dichten Verkehr von Busan hautnah. Am nächsten Tag mache ich einen Abstecher zum Gamcheon Culture Village, ein ehemaliges Slum das von Künstlern zu einem farbigen und schillernden Touristenmagneten umgewandelt wurde.

Buddhist Temple Seokbul-sa Buddhist Temple Beomeo-sa Street life in Busan Hiking along the old city wall near Busan Diamond Bridge at Busan Gamcheon Cultur Village

Nach drei Nächten nehme ich den Bus nach Gyeongju, wo ich meinen Freund Evan treffe. Evan habe ich letztes Jahr in Sapporo kennen gelernt, er ist aus den USA und arbeitet als English Lehrer in Gyeongju. Dank ihm lerne ich viele seiner Koreanischen Freunde kennen, einer der Vorzüge wenn man Freunde auf der ganzen Welt hat. Südkoreaner essen und trinken sehr gerne in der Gruppe, dementsprechend feucht fröhlich sind die lustigen und geselligen Abende. Korean BBQ ist der Hammer, ich esse diverse Innereien und liebe es, super schmackhaft. Selbstverständlich besuche ich in und um Gyeongju – auch bekannt als “the museum without walls” – verschiedene historische und zum UNESCO Weltkulturerbe zählende Sehenswürdigkeiten. Der Tempel Bulguk-sa und die nahe gelegene Seokguram Grotte bestechen mit wundervoller Architektur, während die zahlreichen grünen Grabhügel (tumuli) für eine mystische Atmosphäre sorgen. Wer Südkorea bereist sollte meiner Meinung nach ganz klar Gyeongju mit einbeziehen, no question about that.

Bulguk-sa Temple Bulguk-sa Temple Impressive Bulguk-sa Temple Grassy tomb hills (tumuli) in front of my hotel Anapji pond Korean BBQ Beautiful Yangdong Folk Village

In Andong verbringe ich zwei Nächte und besuche das Hahoe Folk Village, das zusammen mit dem von mir zuvor besuchten Yangdong Folk Village nahe Gyeongju zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Ganz nett, es wirkt aber etwas künstlich und Disney Land mässig, Yangdong Folk Village fand ich deutlich authentischer und hat mir dementsprechend besser gefallen.

Tasting local Soju Byeongsan Confucian Academy near Andong Exploring new tastes Joining the famous mask dance (Byeolsingut Talnori) in Hahoe Folk Village Mask Museum at Hahoe Folk Village

Last stop ist in Seoul, eine riesige und pulsierende Stadt in der es mega viel zu entdecken gibt. Ich kann unter anderem eine Wanderung über den Berg Bukak-san entlang der alten Stadtmauer sowie die unterhaltsame Tanz-Koch-Show NANTA empfehlen, ein witziges und fröhliches Spektakel! Natürlich nehme ich an einer DMZ Tour teil und lerne viel interessantes und trauriges über die Geschichte von Korea und wie es zur Teilung kam, echt krass (Korean Demilitarized Zone). Es fühlt sich komisch und irgendwie falsch an, zusammen mit hundert anderen Touristen aus aller Welt Nordkorea durch ein Fernglas zu begaffen, schliesslich leben dort laut Medienberichten hunderttausende Menschen in bitterer Armut und völlig abgeschottet vom Rest der Welt unter eiserner Herrschaft ohne jeglichen Menschenrechte.

Cat Cafe Gyeongun-gung also known as Deoksugung Palace in Seoul Changing of the Royal Guard at Gyeongbokgung Palace Changdeokgung Palace in Seoul Visiting the DMZ Sungnyemun Gate in Seoul

Fazit: Sürkorea ist interessant, bietet viel sehenswerte Kultur und sensationelles sowie sehr abwechslungsreiches Essen. Die Koreaner sind sehr gesellige Menschen, vor allem wenn es ums Essen geht, als Alleinreisender wurde ich ein paar mal mitleidig angeschaut, als ich alleine in einem Restaurant aufgetaucht bin 🙂 Ein tolles Land, ähnlich wie Taiwan ein Mix aus den chaotischen Ländern Südostasiens und dem organisierten Japan.

Japan, Okinawa

Am 21. Juni 2016 bringt mich ein kurzer Flug von Taipei (Taiwan) aus nach Naha in Okinawa, die südlichste Präfektur Japans. Okinawa Hontō ist die grösste Insel und war Schauplatz einer der schrecklichsten Schlachten im zweiten Weltkrieg. Die Amerikaner sind mit einer riesigen Militärbasis auf der Insel vertreten, und im “American Village” kriegt man die volle Dröhnung des American Way of Life in Form von Shopping Malls, Dinners und Architektur; ein schrecklicher Ort, voll das künstliche Erlebnis, aber die Japaner und Chinesischen Touristen scheinen es zu mögen. Okinawa Hontō bietet aber auch echte japanische Kultur wie z.B. das sehenswerte Shuri Castle, diverse Schreine der Ureinwohner (Ryukyuan people) und natürlich die in praktisch jeder japanischen Stadt vorhandene Shopping Arcade (= überdachte Einkaufsstrasse).

My bike to explore Okinawa Island Naha Shurijo Castle Fresh Sashimi Boat Chinen Cape Park Beautiful Shikina-en gardens, UNESCO Site Okinawa Prefectural Peace Memorial Museum

Nach ein paar Tagen fliege ich auf die Insel Ishigaki, voll das Tropenparadies! Ishigaki ist der Traum eines jeden Japaners, viele möchten hier herziehen und wohnen. Man sagt, die Einwohner auf Ishigaki und den umliegenden Inseln sind viel entspannter und fröhlicher als die anderen Japaner, was ich durchaus bestätigen kann, es herrscht eine gemütliche und easy going Stimmung, nie kommt Hektik auf, alle sind super freundlich und immer für ein Schwätzchen bereit. Mit meinen Airbnb Host Maschi verbringe ich viele lustige Abende und lerne zig Japaner kennen, absolut genial. Per Fahrrad erkunde ich während einem Tagestrip die kleine Insel Hateruma und schnorchle dort im mit Abstand schönsten Korallenriff das man direkt vom Strand aus erreichen kann.

Almost unreal Kabira Bay Enjoying japanese hospitality Sunset Beach on Ishigaki-jima Wakeboarding at Sunset Beach Snorkeling action Southernmost point of Japan on Hateruma-jima Water buffalo cart on Taketomi-jima

Am 02. Juli 2016 verlasse ich Ishigaki und begebe ich mich (Flug nach Naha, Flug nach Kagoshima, Fähre) auf die super grüne Insel Yakushima, UNESCO Weltnaturerbe. Ich habe extrem Glück, normalerweise regnet es praktisch ununterbrochen auf Yakushima, aber ich kann drei meiner vier Tage dort unter blauem Himmel und eitel Sonnenschein verbringen. Ich wandere unter anderem zu einem einsamen Wasserfall, bestaune die über tausend Jahre alten Yaku-Sugi (Sicheltannen) und beobachte in der Nacht eine Loggerhead Sea Turtle (Unechte Karettschildkröte) beim Eier legen. Was für eine schöne Insel, ganz klar eines meiner Japan Highlights!

Fairytale landscape Yakushima, what an amazing island! Oko-no-taki, Yakushima's highest waterfall Green, greener, the greenest Remote Janokuchi-no-taki waterfall Deers everywhere Taikoiwa Rock in Shiratani Unsuikyo Park Fried flying fish Yudomari Onsen

Nach Yakushima fahre ich weiter nach Norden und verbringe noch einige Tage auf Kyushu, eine der vier Hauptinseln Japans. In Takachiho besuche ich im strömenden Regen die Takachiho Schlucht und den berühmten Amano Iwato Shrine, wo sich der Shinto Saga nach die Sonnengöttin Amaretasu in einer Höhle versteckt haben soll. In Nagasaki besuche ich Freunde vom letzten Jahr und zum ersten Mal seit ich unterwegs bin einen Arzt; dank meiner Freundin Yuri verläuft die Kommunikation mit dem japanischen Arzt reibungslos ab und die Ohrenentzündung ist in ein paar Tagen Geschichte. Danach geniesse ich das in ganz Japan berühmte Essen in Fukuoka, wo ich zudem das überaus amüsante Festival Hakata Gion Yamakasa besuche. Bei diesem Spektakel rennen tausende Männer von sieben verschiedenen Distrikten in knappen Schürzen bekleidet durch die Strassen eine festgelegte Strecke ab und tragen dabei hölzerne Flosse. Ich habe noch nie in meinem Leben zuvor so viele (halb-)nackte Männerhintern gesehen! 🙂

The Samurai Team Yutoku Inari Shrine at Kashima Japanese ladies GODZILLA Hakata Gion Yamakasa Festival at Fukuoka My new Samurai outfit

Fukuoka liegt von Busan nur eine kurze Fahrt mit der Fähre entfernt, also entschliesse ich mich kurzfristig mein geliebtes Japan zu verlassen um Südkorea zu erforschen, dieses Land kenne ich schliesslich noch nicht und ich habe von anderen Reisenden nur Gutes darüber gehört.

Taiwan

Vom 02. Juni bis zum 21. Juni 2016 bereise ich Taiwan, ein Land das ich eigentlich gar nicht auf meinem Reise-Radar hatte. Aber da einer meiner besten Freunde kürzlich nach Taiwan gezogen ist um dort zu arbeiten und nun mit seiner Familie in Taipei lebt, entschloss ich mich für einen Besuch, Taiwan liegt von Bali aus betrachtet ja sozusagen gleich um die Ecke.

Ich darf bei Benjamin, Nadine und ihren beiden super süssen Mädchen Ella und Laraina in ihrem toll gelegenen Haus in Taipei wohnen. Sie sind für die nächsten zwei Wochen meine Gastgeber in diesem interessanten Land und ich werde während dieser Zeit sozusagen ein Teil der Familie, das ist echt schön und erinnert mich daran, dass zwischenmenschliche Beziehungen – allen voran Family und enge Freunde – das Wichtigste im Leben sind. Ella scheint mich nach anfänglichem Zögern sehr zu mögen, sie erzählt und erklärt mir viele Sachen und spielt mit mir, nur beim Einkaufen darf ich sie nicht im Einkaufswagen rum schieben, da muss der Papi ran, keine Ausnahme 🙂

In Taipei erkunde ich mit Ben und seiner Family den Wanhua District, wo wir den “Qingshui Temple” (klein aber fein), den “Qingshan Temple” (2-stöckig, sehr interessant und authentisch) und den berühmten “Longshan Temple” (schön, gross und mega viele Touristen, ältester Tempel in Taipei) besichtigen. Am Weekend unternehmen wir einen Wanderausflug in den nahe gelegenen Yangmingshan National Park, ich finde es super wie schnell man aus dem Großstadt Dschungel raus und ins Grüne kommt.

Yangmingshan National Park near TaipeiShilin Night Market in TaipeiLungshan Temple in Taipei Exploring Qingshan Temple in Taipei Fresh dumplings at famous Din Tai Fung restaurant

Selbstverständlich besuche ich den “Taipei 101” Turm, von wo aus ich die geniale Vogelperspektive auf ganz Taipei geniesse. Mehrere Chinesische Reisegruppen (ich spreche von Mainland Chinesen) trüben den Besuch leider etwas, unglaublich wie invasiv und ungehobelt die daherkommen, da wird Null Rücksicht auf andere Mitmenschen genommen. Mainland Chinesen in der Gruppe sind schlicht unausstehlich, echt jetzt, die schreien in der Gegend herum, schubsen und stossen mich weg vom Fenster, und zwar während ich mit meiner Kamera Fotos mache, ich bin zu perplex und überrascht um irgendwie darauf zu reagieren. Während meiner Reise habe ich diverse nette und tolle Mainland Chinesen getroffen und kennengelernt, es ist also falsch, alle über den gleichen Kamm zu scheren, ich weiss, trotzdem sind Mainland Chinesen in der Meute die übelsten und unangenehmsten Menschen die ich je getroffen habe.

I'm going up there! Taipei 101

Von Taipei aus unternehme ich einen 6-tägigen Roadtrip in den Norden, fahre den Highway Nr. 2 der Küste entlang und besuche den “Northernmost point of Taiwan“, was jetzt spektakulärer klingt als es ist, den Besucher erwarten ein Leuchtturm, eine Infotafel und eine mehr oder weniger tolle Aussicht auf das Meer. Unterwegs der Küste entlang gibt es immer wieder sogenannte Photo Stops, wo sich verliebte und frisch vermählte Taiwaner vor riesigen Herzen und anderen künstlichen Kulissen fotografieren lassen, so lustig, die stehen voll auf dieses kitschige Zeug. Der Temple of the Eighteen Lords beeindruckt mit seinem riesigen Hund und das Juming Museum ist spitzen Klasse, die riesigen Skulpturen im Outdoor Bereich gefallen mir sehr gut. Das Museum befindet sich in einem wunderschönen Areal auf einem abgeschiedenen Hügel in Norden Taiwans, umgeben von grünen Wäldern und einem riesigen privaten Friedhof, dem Chin Pao San, der das Grab der berühmten Taiwanischen Sängerin Teresa Teng beheimatet.

Kitsch photo stops along the coast Temple of the Eighteen LordsJuming Museum Teresa Teng Memorial Park

An der Ostküste bestaune ich im Yehliu Geopark ich die lustigen Kalkstein Formationen wie die “Mushroom Rocks”, “Tofu Rocks”, “Fairy’s Shoe” und den berühmten und millionenfach fotografierten “Queen’s Head”. Das ganze Areal ist interessant und sehenswert, aber wie so vieles in Asien auch voll kitschig und übertrieben hochgejubelt.

Yehliu Geopark Yehliu Geopark, Queen's Head

Das ehemalige Goldgräber Bergdorf Jiufen ist nett, während ich es am 09. Juni 2016 besuche ist gleichzeitig das “Dragon Boat Festival”, ein Feiertag, was dazu führt, dass das kleine Dorf von Taiwanern und anderen Touristen überschwemmt ist, ich kann mich nur im Schneckentempo durch die enge Old Street bewegen. Selbstverständlich sind alle Unterkünfte in Juifen ausgebucht, aber ich finde im “20’000 League Dive Hostel” nahe der Küste eine tolle Bleibe, wo ich mit einigen jungen Taiwanern einen lustigen Abend verbringe.

Jiufen Old Street Golden Waterfall near Jiufen Having fun with new friends

Ich fahre weiter der Ostküste entlang nach Süden und quartiere mich in Hualien ein, wo ich in einem vegetarischen Buffet Restaurant ein super leckeres Abendesse zu mir nehme und mit einem Taiwanischen Ehepaar mit Händen und Füssen (und Google Translator) eine Konversation führe. Am nächsten Tag wandere ich im nahe gelegenen Taroko National Park durch enge Schluchten, besuche den toll gelegenen Bell Tower des “Changguang Temple” mit genialer Aussicht und entspanne in der Wenshan Hot Spring gleich neben einem laut tosenden Fluss. Die heisse Quelle finde ich dank den beiden Schweizern Marco und Angela, welche mir den Weg zu dieser gut versteckten Hot Spring weisen, welche eigentlich geschlossen ist, man kann aber ohne Probleme um das Gitter herum klettern.

Yanzikou (Swallow Grotto) at Taroko National Park Changuang Temple Wenshan Hot SpringScenic Huide Road winds trough the Qingshui CliffsLanyang Museum

Zurück in Taipei besuche ich das “Millennium Outdoor Public Bath” in Beitou, wo ich mich im heissen Wasser Schulter an Schulter mit Taiwanesen entspanne. Ausserdem lasse ich mir von einem jungen Coiffeur innert 15 Minuten eine neue und mehr oder weniger akzeptable Frisur verpassen, für umgerechnet nur 3.- CHF. Die “National Chiang Kai-shek Memorial Hall” ist riesig und dementsprechend sehr imposant. Leider regnet es den ganzen Tag in Strömen, so entschliesse ich mich das “National Palace Museum” zu besuchen, was sich als goldrichtige Wahl herausstellt, die ausgestellten Chinesischen Artefakte sind hochwertig und überaus faszinierend. Leider stören auch hier Unmengen Reisegruppen voller Mainland Chinesen die Atmosphäre, trotz vieler “Please be quiet” Hinweisschilder schreien die Mainland Chinesen durch die Gegend und schubsen mich auch hier stink frech auf die Seite. Taiwaner im Vergleich sind sehr entspannt und freundlich, kein Vergleich.

Cuteness invasion in TaipeiNational Chiang Kai-shek Memorial Hall Guard at National Chiang Kai-shek Memorial Hall Outdoor Onsen in Beitou

Mit dem High Speed Rail (HSR) Schnellzug fahre ich nach Süden in die Stadt Kaoshiung, wo ich zwei Nächte verbringe, ich mag die Stadt, schwierig zu erklären warum, ich fühle mich hier einfach wohl. Ich geniesse die Aussicht vom “85 Sky Tower“, besuche das Künstlerviertel “Pier-2 Art Center“, erforsche die Stadt per Fahrrad und esse auf Qijin Island einen super frischen und leckeren Krebs zum Abendessen. Auf dem “Lotus Pond” fahre ich nach über einem Jahr wieder einmal Wakeboard, der Lotus Cable Wake Park liegt gleich neben den sehenswerten “Dragon and Tiger Pagodas“. Ich habe nichts verlernt, ich wage mich sogar über diverse Obstacles und Kicker, nur spüre ich während den kommenden Tagen einen fiesen Muskelkater im Rücken 🙂

Dragon and Tiger Pagodas Wakeboarding at Lotus Pond Dragon and Tiger Pagodas Night Market at Kaohsiung Kaohsiung with 85 Sky Tower

Ganz im Süden von Taiwan in Kenting treffe ich wie vereinbart Ben, Nadine, Ella und Laraina, wo wir zusammen ein verlängertes Wochenende in einem familienfreundlichen Hotel verbringen. Wir geniessen das schöne Wetter am Strand und besuchen das gut gestaltete “National Museum of Marine Biology and Aquarium“. Selbstverständlich besuchen Ben und ich den “Southernmost point of Taiwan“, wo Ben mit seiner Drohne super tolle und geniale Aufnahmen von der Küste macht.

Southernmost point of Taiwan Kenting

Nach vier erholsamen Tagen fahren wir zusammen zurück nach Taipei, wo ich mich nach einer weiteren Nacht von Ben und seiner tollen Familie verabschiede und meine Reise fortsetze. Am 21. Juni 2016 besteige ich einen Flieger nach Naha, Okinawa, Japan! Es ist schwierig die vielen Länder die ich während den letzten 15 Monaten besuchte miteinander zu vergleichen, aber Japan ist ganz klar eines meiner Favoriten, deshalb entschliesse ich mich nochmals einige Zeit in diesem genialen Land zu verbringen, bevor ich dann irgendwann zurück in die Schweiz fahre.

Bali

Vom 09. Mai 2016 bis zum 02. Juni 2016 bin ich auf dem schönen Bali, Indonesien.

Wetter technisch betrachtet ist Bali kein grosser Unterscheid zu Darwin, an beiden Destinationen ist es heiss und feucht, wobei ich Darwin sogar als etwas feuchter empfinde. Ich verbringe die ersten beiden Nächte in Kuta, die berühmt berüchtigte Partymeile auf Bali, um mich zu orientieren und abzuklären, wo es auf der Insel denn was zu bestaunen gibt. Es ist viel los in Kuta, unzählige Souvenirshops, Restaurants, Bars und natürlich Massagesalons säumen die hoffnungslos im Verkehrschaos versinkenden Strassen. Es ist laut, voller Touristen und nonstop werde ich von jungen Damen mit “Masaaaaaage?” angesprochen; erinnert mich schwer an Thailand 🙂 Ich hatte im Vorfeld eine abartige Ballermann Szene erwartet, von daher ist Kuta gar nicht mal so übel, jedoch verfügt Bali über deutlich schönere Orte, da wäre es eine Schande und echt Stupide, wenn man nur in Kuta verweilt. Am zweiten Tag miete ich ein Motorrad, eine gepimpte Enduro Kawasaki KLX 150cc, mit der ich den Süden von Kuta, die Bukit Peninsula, erfahre. Ich bin auf der Suche nach einer schönen Unterkunft direkt am Meer und werde bei der Bingin Beach fündig: für 250’000.- IDR (ca. 18.- CHF) kriege ich im Leggie’s Bungalows ein grosses Zimmer mit Meerblick, aber ohne A/C (Klimaanlage), was ich dann doch vermisse, aber die zwei im Zimmer stehenden Ventilatoren lindern die drückende Hitze zumindest etwas. Ich miete mir für die nächsten Tage einen Scooter damit ich die nähere Umgebung erkunden kann. Der Osten von Bukit Peninsula ist mit grossen und teuren Resorts zugepflastert, der Süden glänzt mit halbwegs versteckten kleinen Stränden, wie die pitoreske Green Bowl Beach.

Coconut at the beach, yeah baby! Enduro fun Temple Pura Luhur at Uluwatu Bingin Beach Ulu Watu Beach

Nach den gemütlichen Tagen am Strand zieht es mich ins Landesinnere, ich fahre mit einem “Scooter Taxi” nach Ubud. Die knapp drei stündige Fahrt zerrt an meinen Kräften und Nerven, der Verkehr ist einfach unglaublich dicht und ich darf mehrmals die schwarz-grauen Abgaswolken von Lastwagen und Bussen einatmen. Jedenfalls ist der Scooter bestimmt einiges schneller als ein herkömmliches Taxi, da mein Fahrer ununterbrochen links und rechts am stehenden Verkehr vorbeifährt. Das Zentrum von Ubud ist super touristisch, extrem viele Verkaufsläden, Yoga Workshops und natürlich biologisch-organische Restaurants locken den Touristen, alles schön eingehüllt im totalen Verkehrschaos, aber das ist mittlerweile der Normalzustand, wenig Verkehr ist mir langsam sogar suspekt. Nichtsdestotrotz ist Ubud toll, was vor allem daran liegt, dass man einfach irgendwo von den lärmigen und stinkenden Hauptverkehrsachsen links oder rechts abbiegen kann und nach nicht mal 100 Metern findet man sich in einer völlig anderen Welt wieder: grüne, saftige Vegetation mit Vogelgezwitscher und Bilderbuch Landschaften begrüssen den staunenden Besucher. Im Hotel Bumi Ubud Resort bade ich im 2. schönsten infinity Pool den ich je zu Gesicht bekam, die Sicht auf die Reisfelder ist unglaublich schön, fast schon surreal (der schönste infinity pool befindet sich im Popa Mountain Resort in Myanmar).

Tegenungan Waterfall near Ubud Hiking Campuhan Ridge at Ubud Infinity pool at Ubud Exploring the rice fields Dance show at Ubud Palace

Von Ubud aus nehme ich am 17. Mai 2016 zuerst einen Shuttle Bus und dann eine Fähre zu den Gili Islands. Ja, die Geschichten die ich von anderen Reisenden vorgängig gehört habe stimmen alle: die Gilis entsprechen dem wirklich gewordenen Traum von der perfekten Insel: grossartige Strände, super tolle Riffe zum Schnorcheln und Tauchen, wunderschöne Sonnenuntergänge, wunderbarer Seafood und eine extrem entspannte Stimmung machen den Aufenthalt auf den Gilis einfach grossartig. Klar, auf Gili Trawangan hat es viele Touristen und entsprechend viele Angebote, aber trotzdem kommt keine Hektik oder doofe Party Stimmung auf. Auf Gili Air fand ich die totale Ruhe und entdeckte die Freude am Nichtstun, einfach Sein und don’t worry, be happy! Die Gilis sind super, aber auch gefährlich, ich könnte hier ohne weiteres Wochen oder gar Monate verbringen, deshalb ziehe ich nach einigen Tagen die Reissleine und fahre zurück nach Bali.

Main road on Gili Trawangan Gili Trawangan Sunset on Gili Air

Wieder auf Bali miete ich einen Scooter und starte einen 10-tägigen Roadtrip rund um die Insel. Erster Halt ist an der Westküste in Balian Beach, wo ich die günstigste Unterkunft auf ganz Bali finde (100’000.- IDR für ein Zimmer mit Fan), einen lustigen Surfer aus Australien kennen lerne und beim lokalen Night Market meinen Bauch mit mir unbekannten Leckereien vollschlage. Ich fahre weiter der Küste entlang, umrunde Bali auf der Nordwestlichsten Seite und stoppe schliesslich in Pemuteran, wo ich per Zufall – mir gefällt das Werbeschild neben der Strasse – im tollen Mango Tree Inn lande. Der Eigentümer Chok spicht perfekt Englisch und ist sehr hilfsbereit, zudem organisiert er am Abend eine gesellige Runde mit den anderen Gästen, es herrscht eine super Stimmung und wir lachen viel. Am nächsten Tag nehme ich an einer Snorkeling Tour zur Menjangan Island teil, echt schön, die Unterwasserwelt auf Bali ist wirklich atemberaubend.

My travel scooter Bali is full with ricefields Menjangan Island near Pemuteran

Ich fahre weiter der Nordküste entlang und biege bei Bubunan rechts ab in die Berge, wo ich zwei Nächte in Munduk schlafe. Die hügelige Gegend mit vielen Reisfeldern und versteckten Wasserfällen lädt zum Wandern ein, wobei die fehlenden Wegweiser mich des öfteren den falschen Pfad einschlagen lassen 🙂

Waterfall at Munduk I love infinity pools, Munduk Pura Ulun Danu Beratan near Munduk

Nach den Bergen zurück an den Strand: ich fahre weiter an die Ostküste und finde bei Amed eine super tolle Unterkunft mit grossartigem Ausblick auf das Meer. Amed ist touristisch noch nicht so überlaufen, das Schnorcheln macht Spass und der Seafood in den verschiedenen Restaurants schmeckt ausgezeichnet. Der grösste Berg auf Bali, der Mount Agung, liegt gleich nebenan, majestätisch ragt er in die Höhe, mit seiner typischen Dreiecksform deutlich als Vulkan erkennbar. Ich habe den Berg während meinem Aufenthalt auf Bali immer wieder von den verschiedensten Plätzen aus gesehen, also beschliesse ich den Vulkan zu erklimmen. Der Ehemann der Putzfrau im Hotel ist im Tourismus tätig und organisiert meine Tour. Er holt mich mitten in der Nacht um 01.00 Uhr ab und fährt mich zum Tempel “Pura Pasar Agung”, wo er mich meinem lokalen Führer Butu vorstellt. Dessen Englisch besteht aus den Wortfetzen “let’s go!”, “yes, yes”, “4 clock to top” und “break?”, was ein Gespräch leider verunmöglicht, trotzdem können wir uns irgendwie verständigen und lachen viel. Der Aufstieg in der Dunkelheit dauert etwas über drei Stunden, ist sau anstrengend und schwierig, mehrmals kraxle ich auf allen Vieren steile Felsen hoch, der zu Beginn deutlich erkennbare Pfad verschwindet irgendwann einfach, ab jetzt wird mehr geklettert als gewandert. Unterwegs treffen wir auf eine kleine Gruppe junger Backpacker aus Ubub, eine Engländerin heult verängstigt und beendet den Aufstieg, während ich eine Schwedin beruhigen und zum weiter klettern motivieren kann. Kurz vor 06.00 Uhr erreichen wir endlich den Krater, die anwesenden Führer verteilen heissen Kaffee und wir bewundern den Sonnenaufgang. Die Ausblicke auf Bali sind atemberaubend, die Strapazen haben sich auf alle Fälle gelohnt. Der Abstieg ist nochmals pain in the ass, das geht voll in die Knie.

Good morning on Mount Agung On top of Mount Agung Steep descent on Mount Agung

Fazit: Bali bietet von einfachsten Backpacker Unterkünften bis hin zu traumhaften Luxusresorts für jeden Geschmack und Geldbeutel die richtige Unterkunft. Die vielen schönen Strände laden zum baden, schnorcheln, surfen und faulenzen ein. Das Landesinnere ist perfekt für Wanderungen und Spaziergänge durch Reisfelder. Trotz dem für Südostasien typischen Verkehrskollaps findet man Ruhe und Entspannung. Die Balinesen sind alle super nett und begrüssen mich jedesmal mit einem Lächeln im Gesicht. Mir gefällt Bali, kann ich empfehlen, es eignet sich perfekt für den zwei wöchigen Strandurlaub.

Beautiful Bali Beautiful Bali

Australia, Darwin

Vom 04. Mai bis zum 09. Mai 2016 verbrachte ich meine letzten Tage in Down Under in Darwin, die nördlichste Großstadt Australiens. Das tropische Klima hier ist bestimmt nicht jedermanns Sache, und obschon Anfang Mai zumindest auf dem Papier die Trockenzeit begonnen hat, war es immer noch sau feucht, diese klebrige, dickflüssige Hitze, hach wie bin ich froh wurde die Klimaanlage erfunden. Meine Freunde Stacey und John in Brisbane vermittelten mich an ihre Freundin Jess, die mit ihrem Bruder in Darwin lebt, so konnte ich erneut privat bei (neuen) Freunden übernachten, so macht Reisen Spass! Jess kommt ursprünglich aus Deutschland, wohnt aber schon seit mehreren Jahren in ihrer neuen Heimat. Jess zeigte mir tolle Plätze in und um Darwin und stellte mich ihrem Freundeskreis vor, dank ihr erlebte ich eine tolle Zeit mit lieben und interessanten Menschen. Wir besuchten zusammen den Mindil Beach Sunset Market, wo viele bunte Verkaufsstände die Besucher anlocken und diverse Strassenmusiker für eine eine entspannte Atmosphäre sorgen. Darwin ist klein, und so kam es, dass Jess praktisch an jeder Ecke irgendwelche Leute kannte, ständig wurden wir in Gespräche und Diskussionen verwickelt, das gefiel mir.

Mindil Beach Sunset Market Sunset at Mindil Beach

Selbstverständlich besuchten wir die berühmten Jumping Crocodiles, und zwar bei einer Bootsfahrt mit “Spectacular Jumping Crocodile Cruise“, wo Jess früher mal gearbeitet hat. Schon eindrücklich, wie schnell und hoch die Crocodiles aus dem Wasser springen können!

Jumping crocodile in action Me and Jess Look at that nice yellow belly!

Während Jess arbeitete durfte ich ihr Auto benützen und besuchte den Litchfield National Park, wo ich während einem Bad unter einem Wasserfall (Florence Falls) der Hitze zu entkommen versuchte. Ich fuhr übrigens zum ersten Mal in meinem Leben im Linksverkehr in einem Auto mit manueller Gangschaltung. Ich stellte es mir viel schwieriger vor und hatte zum Glück keine Mühe meine linke Hand zum Schalten zu benützen. Da ich die letzten Monate immer auf der linken Seite fuhr, fühlte es sich für mich eher normal als komisch an… ich hoffe, ich werde nach meiner Rückkehr keine Mühe haben, mich dann wieder im für uns normalen Rechtsverkehr zu bewegen.

Litchfield National Park, Florence Falls

Fazit: Nun denn, am 09. Mai 2016 verliess ich Australien nach 10 Wochen und flog weiter nach Bali, von Darwin aus lediglich ein Katzensprung. Australia ist landschaftlich sehr interessant und abwechslungsreich, verdammt gross – die Distanzen sind echt unglaublich – und voller Menschen mit den unterschiedlichsten Nationalitäten. Es wimmelt von jungen Backpackern, etliche sind für ein bis zwei Jahre in Australia mit einem sogenannten “Working Holiday Visa” unterwegs, welches für Schweizer leider nicht erhältlich ist; und sowieso nur bis zum 30. Lebensjahr vergeben wird, für mich also eh nix mehr. Ich mag Australien, besonders Melbourne und Sydney haben mir gefallen und ich könnte mir vorstellen dort zu leben und arbeiten. Ich vermisse aber Kultur und Geschichte, nach einiger Zeit in Australia wurde mir bewusst, dass mir alte Gebäude, Kirchen, historische Bauten und alles drumherum fehlt. In Australia ist alles mehr oder weniger neu, und von der Aborigines Kultur sieht man nicht wirklich viel, und wenn, dann meist in Form dämlicher Souvenirs. Ob ich irgendwann zurück gehe? Sicher, wieso nicht, aber zuerst will ich noch andere Teile unseres schönen Planeten bereisen. Ich werde Australia aber als Option für meine zukünftige Jobsuche im Hinterkopf behalten.

Australia, East Coast

Am 15. April 2016 flog ich von Perth nach Sydney und überquerte dabei drei Zeitzonen, Australien ist schlicht riesig. Sydney gefällt mir sehr gut, sogar noch etwas besser als mein geliebtes Melbourne. Die Stadt verfügt über den üblichen CBD (Central Business District), welcher sich zwischen dem Darling Harbour bis hin zum berühmten Opera House beim Port Jackson (Sydney Harbour) erstreckt. Die CBDs in den grösseren Städten in Australien sehen sich alle ähnlich, wobei aber derjenige von Sydney deutlich mehr Grossstadt Flair versprüht, die Strassenschluchten sind gigantisch. Die Stadt wimmelt von Anzugsträgern, schliesslich ist Sydney das Handels- und Finanzzentrum in OZ. Mir gefiel besonders der Mix an Menschen, man sieht alle möglichen Hautfarben, praktisch jede Nation ist hier vertreten, was sich auch akustisch niederschlägt, nonstop hört man die verschiedensten Sprachen dieser Erde, gefällt mir. Dank meiner Mutter konnte ich bei Chris, ein Australier wie im Bilderbuch, in seiner Wohnung im CBD wohnen. Chris ist Opalhändler, und er war früher regelmässig bei meiner Mutter zu Gast während der Uhren und Schmuck Messe in Basel, international als Baselworld bekannt. Dank Chris lernte ich Australien und deren Bewohner besser kennen und verstehen, bis anhin hatte ich nämlich hauptsächlich mit anderen Reisenden Kontakt, Aussies trifft man nun halt mal nicht in Hostels, lediglich bei meinen verschiedenen Weintouren hatte es immer einige Australier dabei. Aussies sehen sich selbst als eine Art “Rebellen”, da sie eine lange und traditionsreiche Vergangenheit / Geschichte missen, fehlt ihnen bei bestimmten, bei uns Europäern angeborenen Verhaltensweisen das Verständnis dafür. Wieso soll man beispielsweise warten, bis die erste Person seinen Teller aus der shared plate geschöpft hat, wenn es genügend Platz hat, dass zwei oder drei Personen dies gleichzeitig machen können? Ist jetzt nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe, ihr versteht was ich zu erklären versuche: die Aussies versuchen vieles unkompliziert und losgelöst von jeglichen Konventionen zu erledigen, why complicated when you can do it simple?

CBD view from Harbour Bridge Iconic Sydney Harbour Bridge and Opera House Sydney Tower Eye, it rained hard Bondi BeachSydney by night

Auf dem Sydney Tower Eye lernte ich Thomas aus Deutschland kennen, zusammen besuchten wir gleichentags den berühmten Hausstrand von Sydney, Bondi Beach. Ganz nett, aber ziemlich überlaufen, voll die Fleischschau. Thomas und ich unternahmen am nächsten Tag einen Ausflug nach Katoomba zu den Blue Mountains, die riesige Schlucht ist echt beeindruckend. Leider erlagen wir dem agressiven Marketing und kauften uns Tickets für das ober-super-saumässig touristische Scenic World, eine Art Phantasialand für (chinesische) Touristen, fürchterlich. Für mich als Snowboard fahrender Schweizer sind die drei Seilbahnen einfach nur niedlich, viel zu kurz und langweilig. Die Chinesen fanden’s aber super, was sich in lauten Jauchzern äusserte; immerhin fanden wir es köstlich den ausflippenden Asiaten zuzuschauen 🙂 Ein weiterer Tagesausflug führte uns zwei Busstunden in den Norden von Sydney, nach Palm Beach, wo uns ein wunderbarer Strand erwartete, viel relaxter und friedlicher als Manly und Bondi Beach.

Blue Mountains Palm Beach

Nach neun Tagen im tollen Sydney flog ich am 23. April 2016 nach Brisbane. Dort konnte ich vier Tage bei Stacey und John wohnen, die beiden lernte ich letzten Dezember in der Halong Bay in Vietnam kennen. Die beiden waren voll hilfsbereit und hatten Spass daran mit mir diverse Ausflüge zu unternehmen. Mit John erkundete ich Brisbane mit dem Fahrrad, zusammen mit Staceys Mutter gingen wir auf einem Biomarkt frisches Gemüse einkaufen und zu dritt verbrachten wir den Anzac Day am 25. April 2016 im Lamington National Park, wo wir in den fabelhaften Green Mountains wanderten. Brizzy ist toll, angenehmes Klima, nicht zu gross, nicht zu klein, just right.

Cycling in Brisbane Hiking in the Green Mountains

Als nächstes fuhr ich mit dem Greyhound Bus nach Rainbow Beach, von wo aus ich eine 2 days 1 night Tour nach Fraser Island buchte. Fraser Island, die grösste Sandinsel der Welt, begeisterte mich, landschaftlich sehr eindrücklich und ich war mit tollen Leuten unterwegs; ich freundete mich schnell mit einem Australier, einem Pakistani und einem Engländer an. Ich dachte immer, Fraser Island ist ein riesiger Sandhaufen, aber stattdessen erwartete uns dichter Regenwald mit kleinen Seen voller frischem Regenwasser, echt schön. Im Eli Creek, ein kleiner Fluss, liessen wir uns auf Autoschläuchen gemütlich Richtung Meer treiben, und das Wasser war von so guter Qualität, dass wir gleichzeitig daraus tranken!

Sunrise on Fraser Island Eli Creek on Fraser Island

Nach Fraser Island fuhr ich zurück nach Brisbane, von wo aus ich am 30. April 2016 direkt nach Cairns flog. Cairns ist klein, tropisch und umgeben von Hügeln voller Regenwald, schon toll wie abwechslungsreich die Landschaft in OZ ist, von absoluter Trockenheit bis zu immergrünen Regenwald bietet dieses Land einfach alles. Im Hostel erfuhr ich dass die schönsten Tagestouren zum Great Barrier Reef von Port Douglas aus starten, also habe ich am nächsten Tag den Bus bestiegen und mich im schönen und erstaunlich sauberen Hostel “Backpackers United” in Port Douglas einquartiert. Die Tagestour mit Calypso zum Outer Reef war sehr eindrücklich, ich hatte viele Geschichten über Coral Bleaching gehört, aber die drei von unserem Boot angesteuerten Riffe waren absolut gesund und in einem traumhaften Zustand, diese Farben und Formen, wow, schlicht atemberaubend.

Outer Great Barrier Reef

Natürlich ist mir bewusst, dass ich die Ostküste Australiens ziemlich schnell “abgearbeitet” habe, ich habe viele schöne Plätze links liegen lassen. Aber hey, nach über zwei Monaten in Australien habe ich mehr gesehen als der durchschnittliche Aussie, und so habe ich bei meinem nächsten Besuch in Down Under noch einiges zu tun 🙂

Australia, Roadtrip 2

Nach zwei Nächten im absolut enttäuschenden Perth fand ich im nahe gelegenen Fremantle die erhoffte Ruhe und australische Herzlichkeit. Perth habe ich auf Facebook wie folgt beschrieben: “Perth is a shit hole, I’ve never seen so many broken, fucked-up people, unbelievable! The streets are full with homeless people, beggars, alcoholics, drug addicts, stranded backpackers, beings talking to their imaginary friends, strange people everywhere. And my hostel, Kangaroo Inn, was full with such creatures, didn’t meet other travelers. Don’t get me wrong, I’m very tolerant and accept almost everything and everyone, I tried and had a long, more or less interesting conversation with an ex junkie who looked fucking old but was actually one year younger than me, but give me a break, scheiss die Wand an, Perth you suck and stink big times, worst city I’ve ever seen

Von Fremantle aus besuchte ich selbstverständlich Rottnest Island mit den unglaublich süssen Quokkas. Natürlich machte ich mit den kleinen Pelztieren ein (bzw. viele) Selfie(s), für viele Touristen ist das der Hauptgrund für einen Besuch auf dieser kleinen Insel.

#quokkaselfie Rottnest Island has more to offer than Quokkas #quokkaselfie Egernia kingii / King's skink on Rottnest Island

Mein nächster Roadtrip führte mich der einsamen aber eindrücklichen Westküste Australiens entlang. Am 01. April 2016 mietete ich für zwei Wochen ein kleines Auto für mich selbst, ein Hyundai Accent, für läppische 27.- AUD pro Tag. Am ersten Tag fuhr ich der Küste entlang nach Norden zum kleinen Dorf Cervantes und bestaunte The Pinnacles Desert. Während einem Spaziergang durch die kuriosen Kalkstein Formationen wähnte ich mich in einer fremden Welt, die Landschaft sieht echt ausserirdisch aus. Ein Emu schlich kurz nach Sonnenuntergang durch die Steinsäulen, was für ein Anblick, sagenhaft!

The Pinnacles Desert Spot the Emu at The Pinnacles Desert

Im Hostel in Kalbarri lernte ich Petra und Melanie kennen, beide Mädels kommen aus Deutschland und sind unabhängig voneinander in OZ unterwegs. Mit Melanie wanderte ich durch den Kalbarri National Park, wir unternahmen die 9 km lange Loop Wanderung, topographisch top, aber die Sonne brannte erbarmungslos auf uns herab, meine Güte, wir waren beide dem Hitzetod nahe, es war echt krass heiss.

Imptressive sunset at Kalbarri Hiking at Kalbarri National Park Kalbarri National Park West coast

Am nächsten Tag fuhren wir zu dritt inkl. Surfboard von Petra in meinem Auto nach Denham in der Shark Bay. Die Gegend dort ist super trocken, Sand und Steine überall, ohne Auto ist man aufgeschmissen, alle Hotspots sind (wie in OZ üblich) weit voneinander entfernt. Wir genossen frühmorgens den Sonnenaufgang in Monkey Mia mit der anschliessenden Delphin Fütterung, was in allen Medien als “Dolphin Experience” vermarktet wird. Da standen wir also am Ufer mit hundert anderen Touristen und konnten aus nächster Nähe wilde Delphine beobachten, wie sie im knietiefen Wasser auf die Leckerbissen warteten. Melanie war eine der wenigen Auserwählten, die zu den freiwilligen Helfern ins Wasser waten durfte und eigenhändig einen Delphin füttern durfte; dabei strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd! Dass ich und Petra im Hintergrund wild gestikulierend auf sie zeigten, damit sie ausgewählt wurde, hatte sie gar nicht mitbekommen 🙂

Dolphin Experience at Monkey Mia Shark feeding, Ocean Park Aquarium at Shark Bay

Petra und ich fuhren nach zwei Nächten weiter nach Coral Bay, wo wir zwischen atemberaubend schönen Korallen schnorchelten. So schöne, gut erhaltene und farbige Korallen habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, echt toll. Am ersten Abend versuchte mich ein angetrunkener Aussie in die Mechanik der Wettautomaten, die man in vielen Pubs findet, einzuführen, aber es war ein hoffnungsloses Unterfangen, ich scheiterte schon an der komplizierten Benutzeroberfläche und sein Alkoholpegel war auch nicht gerade hilfreich 🙂

Trotz unverschämter Preispolitik buchte ich eine Tagestour auf dem Boot um mit Manta Rochen zu schnorcheln, was sich allemal lohnte, ich erblickte diese perfekt aquadynamisch geformten Rochen zum ersten Mal in meinem Leben. Es hat etwas Zauberhaftes diesen einem Raumschiff ähnelnden Lebewesen zuzuschauen, wie sie elegant über dem Meeresboden entlang gleiten. Beim zweiten Schnorchel Spot konnte ich diverse Schwarzspitzenhaie beobachten, wie sie sich bei einer grossen Koralle von kleinen Fischen putzen liessen, so was habe ich auch noch nie zuvor gesehen, yeah baby!

Me snorkeling at Coral Bay Snorkeling with a manta ray at Coral Bay Black tip shark at cleaning station

Der nächste Stop in Exmouth war zugleich auch der nördlichste Punkt meines Roadtrips entlang der Westküste. Zusammen mit Petra erforschte ich den Cape Range National Park, welcher sich viele Kilometer entlang der Westküste erstreckt und das direkt vom Strand aus erreichbare Ningaloo Riff beinhaltet. Wir schnorchelten an diversen Stränden, unter anderem beim Oyster Stack und bei der Turquoise Bay, wo wir schöne Korallen, hundert verschiedene Fische und eine Schildkröte beobachten konnten. Petra erkannte während dem Schnorcheln (!) den Holländer Wim, den wir zwei Tage zuvor in Coral Bay kennen lernten, was für ein Zufall. Mit ihm und weiteren Bekannten aus dem Hostel feierten wir die Friday Night in Exmouth. Es ist sehr amüsant dem kollektiven Besäufnis der Australier zuzuschauen, Freitag Abend ist DIE Nacht wo man Party macht, sich betrinkt, flirtet was das Zeug hält und anschliessend mit dem Pickup nach Hause fährt. Ich hielt mich zurück, da ich am nächsten Tag erneut eine Bootstour gebucht habe, diesmal war der Whale Shark (Walhai) im Visier. Wow, die Begegnung mit dem Manta Rochen ein paar Tage zuvor war schon ein Erlebnis der Spitzenklasse, aber nur knapp drei Meter neben einem 6,5 Meter langen Walhai zu schnorcheln ist schlicht der helle Wahnsinn! Ich sah an diesem Tag fünf verschiedene Walhaie, dank dem über dem Boot kreisenden Flugzeug sprangen wir immer am richtigen Ort ins Wasser, um diese riesigen Fische zu beobachten. (Noch keine Bilder vorhanden: Ich kaufte die Unterwasser-Bilder vom freischaffenden Fotografen an Bord, aber da ich am nächsten Tag früh losfuhr, konnte ich die Bilder nicht persönlich abholen, diese werden direkt an meine Adresse in der Schweiz geschickt.)

Wallabies in Cape Range National Park Yardie Gorge Trail in Cape Range National Park

Nach drei Nächten in Exmouth fuhr ich alleine zurück Richtung Süden. Am 10. April 2016 fuhr ich ca. 850 km nach Geraldton, wo ich die Nacht verbrachte. Am nächsten Tag fuhr ich weitere ca. 700 km nach Hyden, wo ich am nächsten Morgen den Wave Rock besichtigte. Dieser ist ganz toll, jedoch wirkt er auf den Bildern deutlich grösser als in Realität, aber jä nu, er beeindruckte mich trotzdem, und dank den nahe gelegenen “The Humps” inklusive “Mulka’s Cave” lohnte sich die weite Autofahrt nach Hyden allemal. Die langen Autofahrten überlebte ich dank den “Känguru Chroniken” Audiobooks von Marc-Uwe Kling, diese Kurzgeschichten sind urkomisch, ich amüsierte mich während den vielen Stunden im Auto köstlich, die Zeit verflog wie im Flug.

Carnarvon one mile jetty Wave Rock The Humps

Danach fuhr ich weiter der Süd-West-Küste antlang, über Albany nach Margaret River, wo ich die letzten beiden Nächte in Western Australia verbrachte. Meine Unterkunft in Margaret River war voll genial: ein umgebauter Zirkuswagen auf einer Organic Farm, gefunden über Airbnb. Natürlich unternahm ich eine Winery Tour um diverse Weingüter und eine Bierbrauerei rund um Margaret River zu besuchen, ich liebe solche Touren, man trifft immer auf interessante Menschen und je länger die Tour dauert desto lustiger werden die Gespräche 🙂

Conspicuous Cliff Cheeky Monkey brewery in Margaret River Airbnb accommodation in Margaret River

Am 15. April 2016 flog ich nach meinem zweiten Roadtrip in OZ von Perth nach Sydney. Insgesamt fuhr ich während den zwei Wochen in Western Australia knapp 5’000 km, die Distanzen sind einfach unglaublich gross.