Pamukkale

Freitag, 17. April 2015

Nach fünf Nächten im super tollen Kas nahm ich morgens um 08.00 Uhr den Bus nach Pamukkale, bzw. zuerst den Bus nach Fethiye (knapp drei Stunden), wo ich den direkten Bus nach Pamukkale leider knapp verpasst habe. Aber die Türken an den Busbahnhöfen (Otogar) sind super nett und hilfsbereit, so konnte ich nach nur 15 Minuten Aufenthalt einen anderen Bus besteigen, der mich nach Cavdir fuhr, wo ein weiterer Bus extra auf mich wartete (der Fahrer hat mich telefonisch angekündigt), der mich dann direkt nach Pamukkale fuhr (nochmals drei Stunden Fahrtzeit).

Der Fahrer von Fethiye – ein rothaariger Türke – war ja sowas von ober mühsam! Der liebt seine Autohupe über alles, man ey, der Typ hupte während der 1.5-stündigen Fahrt praktisch ununterbrochen, sei es, um potentielle Fahrgäste am Strassenrand zu akquirieren, um Hunde, Ziegen und Schafe zu vertreiben, um Bekannte zu grüssen, um andere Busfahrer zu grüssen, um andere Verkehrsteilnehmer zu grüssen / verscheuchen / warnen und aus vielen weiteren, mir nicht erkennbaren Gründen. Meine Güte, das war vielleicht nervig! Sogar andere Türken auf der Strasse haben den Typ immer wieder mal schräg angeschaut…

Nachdem ich eine akzeptable Unterkunft bei Mustafa gefunden hatte, besuchte ich die berühmten und zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Kalkterrassen und die antike Stadt Hierapolis. Von den Kalkterrassen war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht: ich hatte aufgrund der traumhaften Bilder im Internet schlicht zu hohe Erwartungen. Die Touristen dürfen nämlich nicht mehr einfach so in den Pools rumplantschen und -klettern, wie das die Bilder suggerieren. Gut, das ist sicher sinnvoll um diese aussergewöhnlichen Felsformationen zu schützen und für kommende Generationen zu erhalten, aber die tollen Werbebilder hinterlassen einen schalen Beigeschmack, wenn man dann dort ist und nur in künstlichen Betonbecken (!) baden darf. Man muss übrigens Barfuss auf dem weissen Gestein rumlaufen, was bei einigen (weiblichen) Touristen auf Unverständnis stiess. Trotz irreführender Werbung ist diese weisse Landschaft einmalig und allemal einen Besuch wert.

Die Ruinen von Hierapolis hingegen haben mich echt positiv überrascht und sind – solange man mit altem Gemäuer etwas anfangen kann – absolut sehenswert, vor allem das gut erhaltene und riesige Theater. Für den Wucherpreis von 32.- TL nahm ich noch ein Bad im “Antique Pool”, eine hübsch gestaltete Thermalquelle mit antiken Säulen aus Marmor im Wasser.

Kalkbecken in Pamukkale Artificial pools for tourists Antique pool Hierapolis Hierapolis

Kastellorizo

Mittwoch, 15. April 2015

Morgens um halb zehn mit der Fähre von Kas nach Kastellorizo, Preis 75.- TL. Die Insel gehört zu Griechenland und liegt ca. 4 Kilometer vor der türkischen Küste. Gleich nach Ankunft habe ich die Australier Diane, Brian und Ian kennengelernt, und mit ihnen eine Tour zur Blue Cave gebucht, eine eindrückliche Höhle, die nur mit einem kleinen Boot erreichbar ist, da der Eingang nur knapp einen Meter über die Wasseroberfläche reicht. Wir mussten uns beim Hineinfahren im Boot flach hinlegen, und unser Kapitän musste den richtigen Moment erwischen, damit die Wellen das Boot nicht gegen den Fels schlugen! Im Innern beeindruckt das durch die einfallenden Sonnenstrahlen blau leuchtende Meerwasser, echt top. Die Ausfahrt aus der Höhle war dann nochmals sehr nervenaufreibend, da der Wellenschlag leicht zugenommen hatte und unser Kapitän sehr lange auf den richtigen Moment warten musste.

Danach haben wir zu viert die lange, wirklich lange Treppe auf den Hügel gleich hinter dem Dorf bestiegen und die Aussicht auf das Dorf und die türkische Küste genossen. Die Kirche auf dem Hügel – St. George of the Mountain – war aber eine Enttäuschung, nur eine grosse Baustelle und rumliegender Müll.

Nach dem Abstieg liessen wir uns die verschiedensten kulinarischen Köstlichkeiten aus Griechenland schmecken und tranken eine beachtliche Menge Alkohol, unsere Gespräche wurden immer lauter und ausgelassener 🙂 Unsere gute Stimmung lockte noch weitere Australier an, Marcia und ihre Tochter Virginia, welche sich gleich unserer lustigen Runde angeschlossen haben.

Die Preise sind im Vergleich zur Türkei aber eine Frechheit, und die Griechen wollen partout keine türkische Lira als Zahlungsmittel entgegennehmen, ausschliesslich EUR. Wir sollten bei der einzigen Bank im Dorf Geld wechseln, welche natürlich den ganzen Tag geschlossen hatte… zum Glück gab es noch einen Bankomaten.

Ein toller Tag und ein weiteres Land auf meiner Reise!

On the way to the Blue Cave Blue Cave Kastellorizo Michi, the Aussies and the greek restaurant owner