Australia, Darwin

Vom 04. Mai bis zum 09. Mai 2016 verbrachte ich meine letzten Tage in Down Under in Darwin, die nördlichste Großstadt Australiens. Das tropische Klima hier ist bestimmt nicht jedermanns Sache, und obschon Anfang Mai zumindest auf dem Papier die Trockenzeit begonnen hat, war es immer noch sau feucht, diese klebrige, dickflüssige Hitze, hach wie bin ich froh wurde die Klimaanlage erfunden. Meine Freunde Stacey und John in Brisbane vermittelten mich an ihre Freundin Jess, die mit ihrem Bruder in Darwin lebt, so konnte ich erneut privat bei (neuen) Freunden übernachten, so macht Reisen Spass! Jess kommt ursprünglich aus Deutschland, wohnt aber schon seit mehreren Jahren in ihrer neuen Heimat. Jess zeigte mir tolle Plätze in und um Darwin und stellte mich ihrem Freundeskreis vor, dank ihr erlebte ich eine tolle Zeit mit lieben und interessanten Menschen. Wir besuchten zusammen den Mindil Beach Sunset Market, wo viele bunte Verkaufsstände die Besucher anlocken und diverse Strassenmusiker für eine eine entspannte Atmosphäre sorgen. Darwin ist klein, und so kam es, dass Jess praktisch an jeder Ecke irgendwelche Leute kannte, ständig wurden wir in Gespräche und Diskussionen verwickelt, das gefiel mir.

Mindil Beach Sunset Market Sunset at Mindil Beach

Selbstverständlich besuchten wir die berühmten Jumping Crocodiles, und zwar bei einer Bootsfahrt mit “Spectacular Jumping Crocodile Cruise“, wo Jess früher mal gearbeitet hat. Schon eindrücklich, wie schnell und hoch die Crocodiles aus dem Wasser springen können!

Jumping crocodile in action Me and Jess Look at that nice yellow belly!

Während Jess arbeitete durfte ich ihr Auto benützen und besuchte den Litchfield National Park, wo ich während einem Bad unter einem Wasserfall (Florence Falls) der Hitze zu entkommen versuchte. Ich fuhr übrigens zum ersten Mal in meinem Leben im Linksverkehr in einem Auto mit manueller Gangschaltung. Ich stellte es mir viel schwieriger vor und hatte zum Glück keine Mühe meine linke Hand zum Schalten zu benützen. Da ich die letzten Monate immer auf der linken Seite fuhr, fühlte es sich für mich eher normal als komisch an… ich hoffe, ich werde nach meiner Rückkehr keine Mühe haben, mich dann wieder im für uns normalen Rechtsverkehr zu bewegen.

Litchfield National Park, Florence Falls

Fazit: Nun denn, am 09. Mai 2016 verliess ich Australien nach 10 Wochen und flog weiter nach Bali, von Darwin aus lediglich ein Katzensprung. Australia ist landschaftlich sehr interessant und abwechslungsreich, verdammt gross – die Distanzen sind echt unglaublich – und voller Menschen mit den unterschiedlichsten Nationalitäten. Es wimmelt von jungen Backpackern, etliche sind für ein bis zwei Jahre in Australia mit einem sogenannten “Working Holiday Visa” unterwegs, welches für Schweizer leider nicht erhältlich ist; und sowieso nur bis zum 30. Lebensjahr vergeben wird, für mich also eh nix mehr. Ich mag Australien, besonders Melbourne und Sydney haben mir gefallen und ich könnte mir vorstellen dort zu leben und arbeiten. Ich vermisse aber Kultur und Geschichte, nach einiger Zeit in Australia wurde mir bewusst, dass mir alte Gebäude, Kirchen, historische Bauten und alles drumherum fehlt. In Australia ist alles mehr oder weniger neu, und von der Aborigines Kultur sieht man nicht wirklich viel, und wenn, dann meist in Form dämlicher Souvenirs. Ob ich irgendwann zurück gehe? Sicher, wieso nicht, aber zuerst will ich noch andere Teile unseres schönen Planeten bereisen. Ich werde Australia aber als Option für meine zukünftige Jobsuche im Hinterkopf behalten.

Australia, East Coast

Am 15. April 2016 flog ich von Perth nach Sydney und überquerte dabei drei Zeitzonen, Australien ist schlicht riesig. Sydney gefällt mir sehr gut, sogar noch etwas besser als mein geliebtes Melbourne. Die Stadt verfügt über den üblichen CBD (Central Business District), welcher sich zwischen dem Darling Harbour bis hin zum berühmten Opera House beim Port Jackson (Sydney Harbour) erstreckt. Die CBDs in den grösseren Städten in Australien sehen sich alle ähnlich, wobei aber derjenige von Sydney deutlich mehr Grossstadt Flair versprüht, die Strassenschluchten sind gigantisch. Die Stadt wimmelt von Anzugsträgern, schliesslich ist Sydney das Handels- und Finanzzentrum in OZ. Mir gefiel besonders der Mix an Menschen, man sieht alle möglichen Hautfarben, praktisch jede Nation ist hier vertreten, was sich auch akustisch niederschlägt, nonstop hört man die verschiedensten Sprachen dieser Erde, gefällt mir. Dank meiner Mutter konnte ich bei Chris, ein Australier wie im Bilderbuch, in seiner Wohnung im CBD wohnen. Chris ist Opalhändler, und er war früher regelmässig bei meiner Mutter zu Gast während der Uhren und Schmuck Messe in Basel, international als Baselworld bekannt. Dank Chris lernte ich Australien und deren Bewohner besser kennen und verstehen, bis anhin hatte ich nämlich hauptsächlich mit anderen Reisenden Kontakt, Aussies trifft man nun halt mal nicht in Hostels, lediglich bei meinen verschiedenen Weintouren hatte es immer einige Australier dabei. Aussies sehen sich selbst als eine Art “Rebellen”, da sie eine lange und traditionsreiche Vergangenheit / Geschichte missen, fehlt ihnen bei bestimmten, bei uns Europäern angeborenen Verhaltensweisen das Verständnis dafür. Wieso soll man beispielsweise warten, bis die erste Person seinen Teller aus der shared plate geschöpft hat, wenn es genügend Platz hat, dass zwei oder drei Personen dies gleichzeitig machen können? Ist jetzt nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe, ihr versteht was ich zu erklären versuche: die Aussies versuchen vieles unkompliziert und losgelöst von jeglichen Konventionen zu erledigen, why complicated when you can do it simple?

CBD view from Harbour Bridge Iconic Sydney Harbour Bridge and Opera House Sydney Tower Eye, it rained hard Bondi BeachSydney by night

Auf dem Sydney Tower Eye lernte ich Thomas aus Deutschland kennen, zusammen besuchten wir gleichentags den berühmten Hausstrand von Sydney, Bondi Beach. Ganz nett, aber ziemlich überlaufen, voll die Fleischschau. Thomas und ich unternahmen am nächsten Tag einen Ausflug nach Katoomba zu den Blue Mountains, die riesige Schlucht ist echt beeindruckend. Leider erlagen wir dem agressiven Marketing und kauften uns Tickets für das ober-super-saumässig touristische Scenic World, eine Art Phantasialand für (chinesische) Touristen, fürchterlich. Für mich als Snowboard fahrender Schweizer sind die drei Seilbahnen einfach nur niedlich, viel zu kurz und langweilig. Die Chinesen fanden’s aber super, was sich in lauten Jauchzern äusserte; immerhin fanden wir es köstlich den ausflippenden Asiaten zuzuschauen 🙂 Ein weiterer Tagesausflug führte uns zwei Busstunden in den Norden von Sydney, nach Palm Beach, wo uns ein wunderbarer Strand erwartete, viel relaxter und friedlicher als Manly und Bondi Beach.

Blue Mountains Palm Beach

Nach neun Tagen im tollen Sydney flog ich am 23. April 2016 nach Brisbane. Dort konnte ich vier Tage bei Stacey und John wohnen, die beiden lernte ich letzten Dezember in der Halong Bay in Vietnam kennen. Die beiden waren voll hilfsbereit und hatten Spass daran mit mir diverse Ausflüge zu unternehmen. Mit John erkundete ich Brisbane mit dem Fahrrad, zusammen mit Staceys Mutter gingen wir auf einem Biomarkt frisches Gemüse einkaufen und zu dritt verbrachten wir den Anzac Day am 25. April 2016 im Lamington National Park, wo wir in den fabelhaften Green Mountains wanderten. Brizzy ist toll, angenehmes Klima, nicht zu gross, nicht zu klein, just right.

Cycling in Brisbane Hiking in the Green Mountains

Als nächstes fuhr ich mit dem Greyhound Bus nach Rainbow Beach, von wo aus ich eine 2 days 1 night Tour nach Fraser Island buchte. Fraser Island, die grösste Sandinsel der Welt, begeisterte mich, landschaftlich sehr eindrücklich und ich war mit tollen Leuten unterwegs; ich freundete mich schnell mit einem Australier, einem Pakistani und einem Engländer an. Ich dachte immer, Fraser Island ist ein riesiger Sandhaufen, aber stattdessen erwartete uns dichter Regenwald mit kleinen Seen voller frischem Regenwasser, echt schön. Im Eli Creek, ein kleiner Fluss, liessen wir uns auf Autoschläuchen gemütlich Richtung Meer treiben, und das Wasser war von so guter Qualität, dass wir gleichzeitig daraus tranken!

Sunrise on Fraser Island Eli Creek on Fraser Island

Nach Fraser Island fuhr ich zurück nach Brisbane, von wo aus ich am 30. April 2016 direkt nach Cairns flog. Cairns ist klein, tropisch und umgeben von Hügeln voller Regenwald, schon toll wie abwechslungsreich die Landschaft in OZ ist, von absoluter Trockenheit bis zu immergrünen Regenwald bietet dieses Land einfach alles. Im Hostel erfuhr ich dass die schönsten Tagestouren zum Great Barrier Reef von Port Douglas aus starten, also habe ich am nächsten Tag den Bus bestiegen und mich im schönen und erstaunlich sauberen Hostel “Backpackers United” in Port Douglas einquartiert. Die Tagestour mit Calypso zum Outer Reef war sehr eindrücklich, ich hatte viele Geschichten über Coral Bleaching gehört, aber die drei von unserem Boot angesteuerten Riffe waren absolut gesund und in einem traumhaften Zustand, diese Farben und Formen, wow, schlicht atemberaubend.

Outer Great Barrier Reef

Natürlich ist mir bewusst, dass ich die Ostküste Australiens ziemlich schnell “abgearbeitet” habe, ich habe viele schöne Plätze links liegen lassen. Aber hey, nach über zwei Monaten in Australien habe ich mehr gesehen als der durchschnittliche Aussie, und so habe ich bei meinem nächsten Besuch in Down Under noch einiges zu tun 🙂

Australia, Roadtrip 2

Nach zwei Nächten im absolut enttäuschenden Perth fand ich im nahe gelegenen Fremantle die erhoffte Ruhe und australische Herzlichkeit. Perth habe ich auf Facebook wie folgt beschrieben: “Perth is a shit hole, I’ve never seen so many broken, fucked-up people, unbelievable! The streets are full with homeless people, beggars, alcoholics, drug addicts, stranded backpackers, beings talking to their imaginary friends, strange people everywhere. And my hostel, Kangaroo Inn, was full with such creatures, didn’t meet other travelers. Don’t get me wrong, I’m very tolerant and accept almost everything and everyone, I tried and had a long, more or less interesting conversation with an ex junkie who looked fucking old but was actually one year younger than me, but give me a break, scheiss die Wand an, Perth you suck and stink big times, worst city I’ve ever seen

Von Fremantle aus besuchte ich selbstverständlich Rottnest Island mit den unglaublich süssen Quokkas. Natürlich machte ich mit den kleinen Pelztieren ein (bzw. viele) Selfie(s), für viele Touristen ist das der Hauptgrund für einen Besuch auf dieser kleinen Insel.

#quokkaselfie Rottnest Island has more to offer than Quokkas #quokkaselfie Egernia kingii / King's skink on Rottnest Island

Mein nächster Roadtrip führte mich der einsamen aber eindrücklichen Westküste Australiens entlang. Am 01. April 2016 mietete ich für zwei Wochen ein kleines Auto für mich selbst, ein Hyundai Accent, für läppische 27.- AUD pro Tag. Am ersten Tag fuhr ich der Küste entlang nach Norden zum kleinen Dorf Cervantes und bestaunte The Pinnacles Desert. Während einem Spaziergang durch die kuriosen Kalkstein Formationen wähnte ich mich in einer fremden Welt, die Landschaft sieht echt ausserirdisch aus. Ein Emu schlich kurz nach Sonnenuntergang durch die Steinsäulen, was für ein Anblick, sagenhaft!

The Pinnacles Desert Spot the Emu at The Pinnacles Desert

Im Hostel in Kalbarri lernte ich Petra und Melanie kennen, beide Mädels kommen aus Deutschland und sind unabhängig voneinander in OZ unterwegs. Mit Melanie wanderte ich durch den Kalbarri National Park, wir unternahmen die 9 km lange Loop Wanderung, topographisch top, aber die Sonne brannte erbarmungslos auf uns herab, meine Güte, wir waren beide dem Hitzetod nahe, es war echt krass heiss.

Imptressive sunset at Kalbarri Hiking at Kalbarri National Park Kalbarri National Park West coast

Am nächsten Tag fuhren wir zu dritt inkl. Surfboard von Petra in meinem Auto nach Denham in der Shark Bay. Die Gegend dort ist super trocken, Sand und Steine überall, ohne Auto ist man aufgeschmissen, alle Hotspots sind (wie in OZ üblich) weit voneinander entfernt. Wir genossen frühmorgens den Sonnenaufgang in Monkey Mia mit der anschliessenden Delphin Fütterung, was in allen Medien als “Dolphin Experience” vermarktet wird. Da standen wir also am Ufer mit hundert anderen Touristen und konnten aus nächster Nähe wilde Delphine beobachten, wie sie im knietiefen Wasser auf die Leckerbissen warteten. Melanie war eine der wenigen Auserwählten, die zu den freiwilligen Helfern ins Wasser waten durfte und eigenhändig einen Delphin füttern durfte; dabei strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd! Dass ich und Petra im Hintergrund wild gestikulierend auf sie zeigten, damit sie ausgewählt wurde, hatte sie gar nicht mitbekommen 🙂

Dolphin Experience at Monkey Mia Shark feeding, Ocean Park Aquarium at Shark Bay

Petra und ich fuhren nach zwei Nächten weiter nach Coral Bay, wo wir zwischen atemberaubend schönen Korallen schnorchelten. So schöne, gut erhaltene und farbige Korallen habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, echt toll. Am ersten Abend versuchte mich ein angetrunkener Aussie in die Mechanik der Wettautomaten, die man in vielen Pubs findet, einzuführen, aber es war ein hoffnungsloses Unterfangen, ich scheiterte schon an der komplizierten Benutzeroberfläche und sein Alkoholpegel war auch nicht gerade hilfreich 🙂

Trotz unverschämter Preispolitik buchte ich eine Tagestour auf dem Boot um mit Manta Rochen zu schnorcheln, was sich allemal lohnte, ich erblickte diese perfekt aquadynamisch geformten Rochen zum ersten Mal in meinem Leben. Es hat etwas Zauberhaftes diesen einem Raumschiff ähnelnden Lebewesen zuzuschauen, wie sie elegant über dem Meeresboden entlang gleiten. Beim zweiten Schnorchel Spot konnte ich diverse Schwarzspitzenhaie beobachten, wie sie sich bei einer grossen Koralle von kleinen Fischen putzen liessen, so was habe ich auch noch nie zuvor gesehen, yeah baby!

Me snorkeling at Coral Bay Snorkeling with a manta ray at Coral Bay Black tip shark at cleaning station

Der nächste Stop in Exmouth war zugleich auch der nördlichste Punkt meines Roadtrips entlang der Westküste. Zusammen mit Petra erforschte ich den Cape Range National Park, welcher sich viele Kilometer entlang der Westküste erstreckt und das direkt vom Strand aus erreichbare Ningaloo Riff beinhaltet. Wir schnorchelten an diversen Stränden, unter anderem beim Oyster Stack und bei der Turquoise Bay, wo wir schöne Korallen, hundert verschiedene Fische und eine Schildkröte beobachten konnten. Petra erkannte während dem Schnorcheln (!) den Holländer Wim, den wir zwei Tage zuvor in Coral Bay kennen lernten, was für ein Zufall. Mit ihm und weiteren Bekannten aus dem Hostel feierten wir die Friday Night in Exmouth. Es ist sehr amüsant dem kollektiven Besäufnis der Australier zuzuschauen, Freitag Abend ist DIE Nacht wo man Party macht, sich betrinkt, flirtet was das Zeug hält und anschliessend mit dem Pickup nach Hause fährt. Ich hielt mich zurück, da ich am nächsten Tag erneut eine Bootstour gebucht habe, diesmal war der Whale Shark (Walhai) im Visier. Wow, die Begegnung mit dem Manta Rochen ein paar Tage zuvor war schon ein Erlebnis der Spitzenklasse, aber nur knapp drei Meter neben einem 6,5 Meter langen Walhai zu schnorcheln ist schlicht der helle Wahnsinn! Ich sah an diesem Tag fünf verschiedene Walhaie, dank dem über dem Boot kreisenden Flugzeug sprangen wir immer am richtigen Ort ins Wasser, um diese riesigen Fische zu beobachten. (Noch keine Bilder vorhanden: Ich kaufte die Unterwasser-Bilder vom freischaffenden Fotografen an Bord, aber da ich am nächsten Tag früh losfuhr, konnte ich die Bilder nicht persönlich abholen, diese werden direkt an meine Adresse in der Schweiz geschickt.)

Wallabies in Cape Range National Park Yardie Gorge Trail in Cape Range National Park

Nach drei Nächten in Exmouth fuhr ich alleine zurück Richtung Süden. Am 10. April 2016 fuhr ich ca. 850 km nach Geraldton, wo ich die Nacht verbrachte. Am nächsten Tag fuhr ich weitere ca. 700 km nach Hyden, wo ich am nächsten Morgen den Wave Rock besichtigte. Dieser ist ganz toll, jedoch wirkt er auf den Bildern deutlich grösser als in Realität, aber jä nu, er beeindruckte mich trotzdem, und dank den nahe gelegenen “The Humps” inklusive “Mulka’s Cave” lohnte sich die weite Autofahrt nach Hyden allemal. Die langen Autofahrten überlebte ich dank den “Känguru Chroniken” Audiobooks von Marc-Uwe Kling, diese Kurzgeschichten sind urkomisch, ich amüsierte mich während den vielen Stunden im Auto köstlich, die Zeit verflog wie im Flug.

Carnarvon one mile jetty Wave Rock The Humps

Danach fuhr ich weiter der Süd-West-Küste antlang, über Albany nach Margaret River, wo ich die letzten beiden Nächte in Western Australia verbrachte. Meine Unterkunft in Margaret River war voll genial: ein umgebauter Zirkuswagen auf einer Organic Farm, gefunden über Airbnb. Natürlich unternahm ich eine Winery Tour um diverse Weingüter und eine Bierbrauerei rund um Margaret River zu besuchen, ich liebe solche Touren, man trifft immer auf interessante Menschen und je länger die Tour dauert desto lustiger werden die Gespräche 🙂

Conspicuous Cliff Cheeky Monkey brewery in Margaret River Airbnb accommodation in Margaret River

Am 15. April 2016 flog ich nach meinem zweiten Roadtrip in OZ von Perth nach Sydney. Insgesamt fuhr ich während den zwei Wochen in Western Australia knapp 5’000 km, die Distanzen sind einfach unglaublich gross.

Australia, Roadtrip 1

Nach einer Woche im tollen Melbourne (bisher meine Lieblingsstadt in OZ – gute und nette Leute, geniale Strassenmusiker und -künstler, feine Restaurants und tolle Bars, Museen, Strand, Weinanbaugebiet um die Ecke, einfach alles da!) begab ich mit zwei Franzosen, die ich im Hostel kennen lernte, auf einen Roadtrip. Ronan, Antoine und ich mieteten einen Toyota RAV4 um bis nach Alice Springs zu fahren. Leider fielen wir auf das Lockangebot von happycar.fr herein. Dieser Anbieter versprach uns den Wagen für läppische 664.00 EUR. Als wir dann den Wagen bei Hertz abholten – happycar agierte als Vermittler für sunnycars welcher als Vermittler für Hertz arbeitete – teilte uns die charmante Angestellte den Totalpreis mit: 2’500.- EUR sollte uns der Spass kosten! Klar, wir rechneten schon mit einer One Way Fee, aber dass diese über 1’000.- AUD kosten sollte war dann doch eine Faust ins Gesicht. Der Betrag den wir happycar bezahlten war nur für die Anzahl Tage, hinzu kamen noch Steuern, Gebühren und eben die One Way Fee. Nach einigem Hin und Her strichen wir Antoine als Fahrer (er ist unter 25) und entschieden uns für Adelaide als Rückgabeort, die One Way Fee dafür war einiges erträglicher. Am Schluss zahlten wir für das Mietauto pro Person für 14 Tage ca. 440.- CHF, ohne Benzin versteht sich.

In Melbourne traf ich übrigens nochmals auf den Engländer Brian mit dem ich letztes Jahr den Mount Fuji in Japan bestieg und in Hanoi in Vietnam einen lustigen Abend verbrachte. It’s a small world we’re living in…

Brian and me celebrating life Street art in Fitzroy (Melbourne) by Adnate Andy Warhol and Ai Weiwei at National Gallery of Victoria Yarra Valley Wine Tour

Am 07. März 2016 fuhren wir nach Westen, die Great Ocean Road entlang, gemäss Werbeversprechen “one of the world’s most scenic coastal drives“. Nun ja, die Strecke ist nett, teilweise wirklich traumhaft schön, aber irgendwie halt einfach eine Strasse einer Küste entlang, in meinen Augen ist der Werbespruch etwas übertrieben… vielleicht habe ich schon zu viele schöne Strassen gesehen, wer weiss. Meine Reisegefährten entpuppten sich als goldrichtige Wahl, wir hatten während der kommenden zwei Wochen eine super Zeit, nie irgendwelche dummen Diskussionen oder sonstigen Meinungsverschiedenheiten.

The adventure begins Gibson Steps, Great Ocean Road Apollo Bay Loch Ard Gorge, Great Ocean Road

Nach der Great Ocean Road fuhren wir ins Landesinnere zum wunderbaren Grampians National Park, wo wir Wanderungen mit tollen Aussichten unternahmen und ich zum ersten Mal in Australien ein wildes Känguru streicheln konnte, top.

Kangaroos everywhere at Halls Gap Mackenzie Falls, Grampians National Park Boroka Lookout, Grampians National Park

Weiter ging’s zum Weinanbaugebiet Barossa Valley, wo ich zum zweiten Mal köstlichen Australischen Rotwein trank. Das erste Mal degustierte ich einen ganzen Tag lang diverse Weine während einer organisierten Tour ins Yarra Valley von Melbourne aus.

Somewhere close to Barossa Valley

Danach fuhren wir ins Outback, elend viele Kilometer durch eine trockene und trostlose Gegend, über das apokalyptisch anmutende Cooper Pedy wo wir eine Nacht im Untergrund schliefen: das Hostel Radeka Downunder ist in einer ehemaligen Opalmine untergebracht, eine interessante Erfahrung. Der lustige, kauzige, verwirrte, komische aber liebenswürdige Owner unterhielt uns mit Knobbelspielen und Zaubertricks und wurde unser Insiderwitz: “watch out, or the guy from Cooper Peddy will come and get you!

Underground hostel at Coober Pedy Coober Pedy Road Train

Im Outback besuchten wir den Uluru (Ayers Rock), der mich ehrlich gesagt nicht umhaute, ich sah einfach schon viel zu viele Bilder von diesem Ding, als ich ihn dann endlich live erblickte war meine Reaktion eher so “aha, das ist er nun, riesig, aber halt einfach nur ein roter Stein“. Die benachbarten Kata Tjuta (die Olgas) hingegen vermochten mich echt zu begeistern, so eine Gesteinsformation habe ich noch nie gesehen, und der 7,4 km lange “Valley of the Winds Walk” war spitzenklasse. Das angeschlossene Museum finde ich eher langweilig, heruntergekommen, unspektakulär und lieblos gestaltet, kein Vergleich zu den spannenden Museen in New Zealand.

Uluru Uluru The Olgas, Valley of the Winds Walk The Olgas, Valley of the Winds Walk The Olgas, Valley of the Winds Walk

Nächster Stop war im Kings Canyon, der hat mir sehr gut gefallen. Wir hatten Glück, in den Tagen vor unserer Ankunft regnete es viel und lange, so war der Bach im Tal voller Wasser, angeblich ein seltener Anblick, was wir natürlich mit einem erfrischenden Bad im kühlen Nass feierten.

Kings Creek Walk Kings Creek Walk, taking a bath Kings Canyon Rim Walk Kings Canyon Rim Walk

Dank den regenreichen Tagen war selbst Alice Springs ziemlich grün, und der nahe gelegene West MacDonnell National Park zeigte sich ebenfalls von seiner schönsten Seite.

Redbank Gorge, West MacDonnell Ranges Redbank Gorge, West MacDonnell Ranges Ellery Creek Big Hole, West MacDonnell Ranges Ellery Creek Big Hole, West MacDonnell Ranges

Nach den tollen Tagen im Outback fuhren wir zurück nach Süden, über Copper Pedy nach Adelaide. Antoine vergass leider seine Tasche mit Pass, Geld und Flugtickets beim Tank-Stop in Marla, was er beim einchecken im uns bekannten underground Hostel in Cooper Pedy bemerkte. Somit kamen wir an diesem Tag in den Genuss von zusätzlichen 500 km Autofahrt hin und zurück im Outback, was für Australische Verhältnisse aber sozusagen “gleich um die Ecke” ist. Der Lohn der nächtlichen Autofahrt war ein klarer Nachthimmel mit Milchstrasse und unendlich vielen Sternen.

In Adelaide trennten sich am 21. März 2016 nach knapp 6’000 km im Auto unsere Wege, Antoine flog an die Ostküste, Ronan nach Darwin und ich blieb für eine Woche in Adelaide, wo ich in einem shared house (gefunden über Airbnb) neue interessante Freunde aus China und Singapur fand. Adelaide gefällt mir, nicht zu gross, nicht zu klein, viele leckere Restaurants in Chinatown. Ich trank köstlichen Wein während einer Winery Tour ins McLaren Vale und besuchte ein Länderspiel im Adelaide Oval, das Australischen Nationalteam Caltex Socceroos gegen die chancenlosen Fussballer von Tajikistan (7 : 0).

McLaren Vale Wine Tour